Die Luftfahrt liegt coronabedingt noch im Winterschlaf, doch Flugzeuge werden weiterhin produziert. Airbus hat nun seine Januar-Bestellungen veröffentlicht: Es gab keine. Aber auch keine Stornierungen. Immerhin: 21 neue Maschinen wurden an ihre Käufer ausgeliefert. Das sorgt für Optimismus bei einigen Analysten.
Der überwiegende Teil der 21 Maschinen ausgelieferten Maschinen entfiel auf die A320-Familie, teilte das Unternehmen mit. Im ersten Monat des Jahres verzeichnete Airbus weder Neubestellungen noch Stornierungen. Der Auftragsbestand beläuft sich zum Monatsende auf 7.163 Maschinen.
Airbus hatte seine Produktion im vergangenen Jahr auf monatlich 40 Maschinen heruntergefahren. Vor zwei Wochen musste gar eine ganze Montagelinie eingestellt werden. 500 Beschäftigte am Produktionsstandort Hamburg-Finkenwerder wurden in Quarantäne geschickt, nachdem sieben Fälle der britischen Corona-Mutation festgestellt worden.
Produktionsraten werden langsamer gesteigert
Nun nimmt der Flugzeugbauer an seinem Standort Hamburg-Finkenwerder wieder seine vierte und modernste Endmontagelinie für A320-Flugzeuge in Betrieb. "Das Hygienekonzept für den gesamten Standort wurde mit Blick auf die neuen Erkenntnisse angesichts der Mutationen überprüft und abgenommen", sagte ein Sprecher der dpa.
Airbus hat sich dazu entschlossen, die Produktion von Schmalrumpf-Flugzeugen etwas langsamer zu erhöhen als bisher geplant. So sei nun vorgesehen, die Produktionsraten der A320-Familie von derzeit 40 auf 43 im dritten Quartal und 45 im vierten Quartal 2021 zu erhöhen.
BofA setzt Airbus auf Auswahlliste
Bei den Analysten kommen die jüngsten News gut an. Die US-Investmentbank Bank of America (BofA) hat die unverändert mit "Buy" eingestuften Papiere von Airbus mit einem Kursziel von 118 Euro nun auf die "Europe 1"-Auswahlliste gesetzt. Analyst Benjamin Heelan hob in einer aktuellen Studie das massive Bewertungspotenzial der Aktien des Flugzeugbauers hervor.
Die Anlegerstimmung sei zwar noch schlecht, im Zuge der Impfkampagne dürften sie aber immer weiter über die akute Corona-Krise hinaus schauen. Heelan geht mit Blick auf die Ergebnisse des vierten Quartals 2020 davon aus, dass sich der Konzern als weitaus krisenfester erweist als zunächst gedacht.
Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs hält die Airbus-Aktie auf einer speziellen Auswahlliste - der "Conviction Buy List". Der Start in das neue Jahr sei zwar schwach gewesen, schrieb Analyst Chris Hallam. Allerdings spiegele dies nur die üblichen Saisoneffekte wider. Er prognostiziert ein Kursziel von 137 Euro.
Am Montag-Nachmittag notierte die Airbus-Aktie bei 94,64 Euro. Bis 137 Euro ergibt sich somit ein Kurspotenzial von 44 Prozent.
Auch DER AKTIONÄR ist zuversichtlich für die Airbus-Aktie und hatte den MDAX-Wert bereits vor elf Monaten nahe Tiefstand zum Kauf empfohlen. Am vergangenen Dienstag ergab sich nach dem jüngsten Abtaucher eine Trading-Chance, die nun gut aufgegangen ist. Für längerfristig engagierte Investoren bleibt das Airbus-Papier mit Stopp-Loss-Schwelle 63 Euro haltenswert.
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(Mit Material von dpa-AFX)