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Airbus: "Beste Anlage-Idee"?

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Martin Mrowka 01.10.2020 Martin Mrowka

Während Konkurrent Boeing auf eine baldige Wiederzulassung seines stillgelegten Typs 737 Max hofft, werden einige Analysten auch für Airbus optimistischer. Die Privatbank Berenberg wechselt nun sogar auf die Käuferseite. Der Aktienkurs des europäischen Flugzeugbauers macht am Donnerstag einen Sprung. Doch das Airbus-Management dämpft die Euphorie.

Die Privatbank Berenberg hat Airbus von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 69 auf 76 Euro angehoben. Analyst Andrew Gollan senkte zwar seine Schätzungen für den Flugzeugbauer deutlich und trug damit seiner nun vorsichtigeren Einschätzung eine Erholung Rechnung. Doch die langfristige Bewertung erscheine attraktiv und könne nicht länger ignoriert werden, da die Chancen zunehmend die Risiken überwögen.

Gestern hatte auch die US-Investmentbank Bank of America (BofA) ihr Kursziel für Airbus angehoben – von 84 auf 86 Euro. Ihre Einstufung lautet ebenfalls "Buy". Analyst Benjamin Heelan ergänzte die Aktie des Flugzeugbauers in einer aktuellen Studie auf der Liste der "besten Anlageideen" für das vierte Quartal. Die von Airbus vorgenommenen Produktionskürzungen seien nun konservativ genug. Die Erholung in China und eine globale Reiseumfrage zeigten, dass sich Reiseneigung der Menschen auch in der Corona-Krise nicht geändert hat.

Die Airbus-Aktie springt am Donnerstag-Vormittag auf Xetra zeitweise rund drei Prozent auf 64 Euro. Bereits seit Juni pendelt der Kurs im MDAX seitwärts zwischen etwa 60 und 75 Euro.

Airbus (WKN: 938914)

Während die Analysten neue Hoffnung schöpfen, bleibt der Flugzeugbauer selbst zurückhaltend. Airbus rechnet frühestens 2023 mit Produktionsraten auf Vorkrisen-Niveau. Der angekündigte Abbau von 15.000 Jobs solle möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen vollzogen werden. An den Standorten in Frankreich werden die Arbeitszeiten der Tarifbeschäftigten mindestens bis 2022 herabgesetzt.

Die Zukunft sei "in höchstem Maße ungewiss", zitiert aero.de den Airbus-Personalchef Donald Fraty. Er sprach demnach in einer Rundmail von einer "beispiellosen" Situation, der Airbus derzeit ausgesetzt ist. Tatsächlich hat die Krise den Flugzeugbauer mitten im Hochfahren ereilt. Airbus kassierte im März die Prognose von 880 Auslieferungen, der sich der Hersteller für das laufende Jahr verschrieben hatte, und stampfte die Produktion im Eiltempo um 40 Prozent ein.

Airbus-Chef Guillaume Faury hatte vergangene Woche gewarnt, dass sich die Situation für Fluggesellschaften – anders als noch vor wenigen Monaten erwartet – im Sommer nicht entspannt sondern weiter verschärft habe. Viele Airbus-Kunden brauchen derzeit schlichtweg keine neuen Flugzeuge, bei manchen sind in der Krise Finanzierungen kurzfristig geplatzt. (Mit Material von dpa-AFX)

Solange das Coronavirus den Flugverkehr lähmt, bleiben die Airbus-Geschäfte dünn. Der Personalabbau hilft, die Kosten zu senken. Doch auf einen markanten Zuwachs an Neubestellungen wird man noch lange warten müssen. DER AKTIONÄR hatte Anlegern im Corona-Crash-Tief bei gut 50 Euro zu einem Einstieg geraten. Engagierte Anleger halten ihre Papiere, beachten aber die Stop-Loss-Marke bei 56 Euro. Alle anderen bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.

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