Der größte Flugzeugbauer Europas musste nach einem guten Januar im Februar einen bitteren Rückschlag bei den Order-Zahlen hinnehmen. Airbus ist bei den Nettobestellungen tief ins Minus gerutscht. Doch an der Börse wird nach vorn geschaut. Und da plant das Management Großes. Die Airbus-Aktie legt zum Wochenstart deutlich zu.
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat im Februar Bestellungen über 92 Verkehrsflugzeuge verloren. Die Stornierungen waren jedoch bereits angekündigt worden. Die Billigfluggesellschaft Norwegian Air Shuttle hat allein 88 Flieger wieder abbestellt, insgesamt 58 A320 Neo und 30 A321 Neo.
Zugleich holte Airbus im Februar aber Aufträge über elf neue Jets herein. Ein unbekannter Kunde hat zehn Airbus A320 Neo geordert. Zudem orderte Airbus Defence and Space intern einen A330 MRTT.
Die Auslieferung neuer Maschinen nahm nach dem schwachen Jahresstart im Februar nun etwas an Fahrt auf. Nach 21 Jets im Januar lieferte das Unternehmen im abgelaufenen Monat 32 Verkehrsflugzeuge aus. Zwei A220 gingen an Delta und Air Canada, zwei A321an Delta, 27 der A320-Neo-Familie wurden von diversen Kunden abgenommen und ein A350 wurde an Air China übergeben.
Airbus versucht regelmäßig, vor dem Jahreswechsel noch so viele fertige Maschinen auszuliefern wie möglich. Auch 2020 war der Dezember mit 89 Jets der stärkste Monat des Jahres. Zu Jahresbeginn fallen die Auslieferungen dadurch typischerweise schwach aus, weil der Hersteller erst wieder mehr Flugzeuge fertigstellen muss.
Airbus-Chef Guillaume Faury bleibt ehrgeizig und will im laufenden Jahr mindestens ähnlich viele Flugzeuge ausliefern wie im Vorjahr. Da hatte der Hersteller 566 Maschinen an seine Kunden übergeben, nachdem es im Rekordjahr 2019 noch 863 gewesen waren. Wegen der Corona-Pandemie hatte der Konzern seine Produktion um rund 40 Prozent gedrosselt und will sie ab dem Sommer nun wieder etwas ausweiten.
Die Airbus-Aktie hatte Ende Februar bei knapp 104 Euro den höchsten Stand seit dem Corona-Crash erreicht und konsoldiert seitdem in einer Schwankungszone zwischen etwa 95 und gut 100 Euro. Am Montag gehört der EuroStoxx-50- und MDAX-Wert mit einem Kursaufschlag von über zwei Prozent gemeinsam mit anderen Luftfahrt-Aktien zu den Tagessiegern.
Airbus-Aktien sollten mittel- und langfristig von der Belebung der Luftfahrt-Branche profitieren. Außerdem gilt das MDAX-Schwergewicht als Aufstiegskandidat in den DAX, wenn der Leitindex im Spätsommer auf 40 Werte aufgestockt wird. Engagierte Anleger halten die Papiere, legen sich jedoch eine Stop-Loss-Marke bei 81 Euro. DER AKTIONÄR sieht ein Kursziel von 130 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
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