Gehört die Börsenzeit der Fluggesellschaft Air Berlin bald der Vergangenheit an? Einem Pressebericht zufolge arbeitet Deutschlands zweitgrößte Fluglinie an einem Konzept, das frisches Kapital und eine veränderte Gesellschafterstruktur vorsehe – und zwar abseits der Börse.
Das Manager Magazin Online berichtet, dass der Treiber des Vorhabens der arabische Großaktionär Etihad sei, der mit knapp 30 Prozent an Deutschlands zweitgrößter Fluglinie beteiligt ist. Er wolle sich mit der neuen Struktur mehr Durchgriff verschaffen. Ein Air-Berlin-Sprecher wollte den Bericht nicht weiter kommentieren.
Aktie unter Druck
Die im SDAX notierte Aktie verlor am Nachmittag mehr als 14 Prozent. Am Mittwoch war der Kurs um fast 15 Prozent in die Höhe geschossen, nachdem das Unternehmen seine eigentlich für diesen Donnerstag vorgesehene Bilanzvorlage um eine Woche verschoben hatte. Als Grund nannte Air Berlin laufende Gespräche über „Handlungsoptionen, die im Fall ihrer Umsetzung einen wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft haben werden“. Bei der Bilanzvorlage für 2013 erwarteten Branchenexperten erneut rote Zahlen.
Dem Pressebericht zufolge vermuten Kenner, dass Air Berlin künftig in zwei Gesellschaften aufgeteilt werden könnte. Die eine solle dann für den Europaverkehr und das touristische Geschäft zuständig sein, die andere für die Zubringerdienste zum Etihad-Drehkreuz Abu Dhabi. Etihad hatte Air Berlin wiederholt seine Unterstützung versichert. Die Araber bauen sich mit Partnern wie Air Berlin, Air France-KLM und der irischen Aer Lingus ein Zubringernetz in Europa auf.
(mit Material von dpa-AFX)