Der DAX-Titel ist nach den Zahlen am letzten Freitag kräftig nach oben gesprungen und notiert unmittelbar in der Nähe ihres Allzeithochs. Starke Aktien soll man kaufen, und Allzeithochs sind bullish für ein Wertpapier - das lehrt die Historie. Was im aktuellen Fall also stark bullish erscheint, hat zumindest mit Blick auf die nächsten Wochen jedoch auch einen Haken.
Adidas: „Top of the DAX“
Mit der Kursentwicklung in den letzten Jahren zählt der Schuhhersteller aus Herzogenaurach klar zu den Aushängeschildern im sonst schwächelnden DAX. Beeindruckend an den jüngsten Zahlen war vor allem die steigende Profitabilität: Zwar stieg der Umsatz „nur“ um vier Prozent, die Umsatzrendite allerdings verbesserte sich von 13,4 auf sehr starke 14,9 Prozent. Konkurrenten wie Nike (13,5 Prozent) lässt man hier hinter sich.
Achtung bei Kurssprüngen
Wenn man sich als Anleger nun fragt, ob der positiven Newsflow zum Einstieg genutzt werden soll, tut ein vorübergehender Tritt auf die Bremse allerdings gut. Die Aktie ist am Tag der Zahlen (3. Mai) um 9,1 Prozent nach oben gesprungen. Starke Kurssprünge bei DAX-Titeln führen in der Mehrzahl der Fälle allerdings erstmal zu einer Konsolidierung, auch während steigender Märkte. Der folgende Chart ist ein Backtest für alle DAX-Aktien, die seit 1995 einen Tagesgewinn von mindestens sieben Prozent erreichten (blau: Strategie, rot: DAX). Der Einstieg erfolgte zum Tagesschlusskurs, die Haltedauer betrug 20 Handelstage.
Ergebnis: DAX-Aktien unmittelbar nach großen Tagessprüngen zu kaufen, macht wenig Sinn. Die nächsten vier Handelswochen sind durchschnittlich mehr oder weniger ein Treten auf der Stelle. Sehr gut möglich also, dass man die Adidas-Aktie in den nächsten Wochen auch noch etwas günstiger einsammeln kann. Dann wird der Einstieg aus technischer Sicht wesentlich vorteilhafter.