Adidas macht ernst beim Verkauf seiner US-Tochter Reebok. Der Sportartikelkonzern hat einem Bericht der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zufolge die Investmentbank JPMorgan mit dem Verkauf von Reebok beauftragt. Damit endet ein zwölfjähriges Kapitel, in dem Reebok insgesamt nicht annähernd überzeugen konnte.
Mehrere Banken hätten sich um das Mandat bemüht, so die FAZ. Am Ende hätte JPMorgan den Zuschlag bekommen. Die US-Bank lehnte laut dem Bericht eine Stellungnahme ebenso ab wie Adidas.
Über die Zukunft von Reebok wird seit Jahren spekuliert. Vor Kurzem meldeten mehrere Medien, Adidas-CEO Kasper Rorsted hätte nun endgültig die Geduld mit den Amerikanern verloren. Rorsted will im März 2021 seinen 5-Jahres-Plan vorstellen. Bis dahin, so hieß es, wolle er Reebok los sein.
Reebok gehört seit 2005 zum Adidas-Konzern. Rorsteds Vorgänger Herbert Hainer hatte sich viel von der 1895 gegründeten Marke erwartet. „Eine solche Chance gibt es nur einmal im Leben“, so Hainer damals. Durch die Übernahme würde sich der US-Umsatz des Konzerns aus 3,1 Milliarden Euro mehr als verdoppeln.
Doch es dauerte nicht lange, bis Zweifel aufkamen am 3,1-Milliarden-Deal. Reebok tat sich schwer gegen die Konkurrenz, weil die Marke weder in Sachen Sport noch Mode punkten konnte. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Den Umsatz von 1,98 Milliarden Euro aus dem Jahr 2006 hat Reebok nie wieder erreicht. Im vergangenen Jahr verbuchte das Unternehmen lediglich einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro.
Reebok hat Adidas zu lange aufgehalten. Wenn Rorsted nun die Reißleine zieht, ist das nur logisch. Dann können sich die Herzogenauracher voll und ganz auf ihre stark wachsende Kernmarke mit den drei Streifen konzentrieren. Die Aktie bleibt ein Kauf.