Nach einem sehr starken ersten Halbjahr kommt die Adidas-Aktie seit Wochen nicht mehr in die Gänge. Die 50-Tage-Linie hat der Titel bereits gerissen – nun kommt es drauf an, dass die 100-Tage-Linie hält. Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted lässt sich von der Kursdelle aber nicht einmal annähernd aus dem Tritt bringen.
Rorsted sieht Adidas trotz einer schwierigen Konjunktur im Plan. „Ich bin überzeugt, dass wir unsere Ziele auch dieses Jahr erreichen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Sportartikelherstellers der Tageszeitung Die Welt.
Allerdings werde es angesichts des Handelskriegs und eines schwächeren weltweiten Wirtschaftswachstums „einen Tick schwieriger“, auf die anvisierten Zahlen zu kommen.
Adidas sei mittlerweile eine „digitale Marke“, was den Umsatz des Konzerns ankurble. „Unser Online-Geschäft boomt und wird sich bis zum Jahr 2040 vervierfachen", führt der dänische Manager, der seit 2016 an der Spitze von Adidas steht, aus. Sport sei eine „Wachstumsindustrie“ und Adidas sei stets fähig gewesen, „den Zeitgeist zu treffen“.
Für das laufende Jahr erwartet die weltweite Nummer 2 ein Umsatzwachstum von fünf bis acht Prozent. Die Profitabilität will das Management weiter steigern. Der Gewinn aus fortgeführten Bereichen soll um zehn bis 14 Prozent auf 1,88 bis 1,95 Milliarden Euro klettern.
Der langfristige Aufwärtstrend der Adidas-Aktie ist intakt. Die Gewinnmitnahmen waren nach der Rallye abzusehen. Die zunehmende Digitalisierung führt dazu, dass Adidas immer mehr zum Tech-Unternehmen wird. Insofern und angesichts der stetig steigenden Margen ist die Aktie mit einem 2020er-KGV von 24 moderat bewertet. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
(Mit Material von dpa-AFX)