Am Freitag hatte sie es geschafft: Die Adidas-Aktie kletterte zum ersten Mal seit dem Börsengang über die 200-Euro-Marke. Am frühen Montag dann Ernüchterung: Die Deutsche Bank bremst.
Deutsche-Bank-Analyst Adrian Rott hat das Kursziel für Adidas zwar von 200 auf 210 Euro angehoben, die Aktie allerdings von „Kaufen“ auf „Halten“ abgestuft. Die Begründung: Die Aktie habe inzwischen einen starken Lauf hinter sich und sei seit seiner Hochstufung vor fast zwei Jahren um 120 Prozent gestiegen. Mittlerweile sehe er wenig Kurstreiber.
Druck wächst
Ist die Adidas-Story wirklich schon vorbei? Fakt ist: Kasper Rorsted macht einen hervorragenden Job. Der Däne, der vor Adidas bereits bei Henkel kräftig aufgeräumt hat, hat bislang keinen einzigen Fehler gemacht und die hohen Erwartungen an ihn bei weitem übertroffen. Damit liegt die Messlatte für die Zukunft sehr hoch, der Druck auf Rorsted steigt.
Gefährlich werden könnte Rorsted, dass irgendwann die Marke Adidas nicht mehr so angesagt ist. Die Trends in der Sportmodebranche sind schwer vorhersagbar, mal ist Adidas mega in, mal Nike. Bei Puma kann man ein Lied davon singen: Die Marke erlebte Anfang des Jahrtausends einen kometenhaften Aufstieg, die Aktie stieg und stieg. Nach ein paar Jahren war Schluss mit dem Boom, die Aktie brach ein.
Noch gibt es allerdings keine Anzeichen für einen Abstieg der Marke Adidas. Die Zahlen zum zweiten Quartal waren sehr gut, folglich hob Rorsted die Jahresprognose an.
Stopp anheben
Der Markt erwartet zwei Sachen von Rorsted: eine merklich höhere Nettomarge und den Turnaround bei Reebok. Bei beiden Sachen sieht es derzeit gut aus, so dass der starke Kursanstieg gerechtfertigt ist. Wer investiert ist, lässt die Gewinne laufen und setzt den Stopp bei 159 Euro.