Die Adidas-Aktie hatte sich eindrucksvoll zurückgemeldet, doch am Freitag sind schon wieder Gewinnmitnahmen angesagt. Die Gewinn- und Umsatzwarnung von Hugo Boss drückt schwer auf die Stimmung. Obwohl Adidas seit Wochen konsolidiert, sieht der Chart immer noch vielversprechend aus. Prognose: Da geht noch was.
Während der DAX am Freitagvormittag wegen der Hoffnung auf ein Zollstreit-Ende um 1,8 Prozent zulegt, gibt die Adidas-Aktie um 0,8 Prozent nach. Damit ist der Titel größter Verlierer im deutschen Leitindex.
Doch noch ist charttechnisch alles im Lot: Der Wert notiert nach wie vor oberhalb der 50- und 100-Tage-Linie. Zudem ist der Aufwärtstrend seit Dezember intakt. Der Abstand bis dorthin beträgt elf Prozent – ein gutes Polster. Bis zur 200-Tage-Linie sind es 13 Prozent.
Andreas Inderst, Analyst bei Macquarie, sieht in der aktuellen Phase eine klare Kaufchance. Der Experte erwartet, dass Adidas die Prognose für das Umsatzwachstum im Gesamtjahr von fünf bis acht Prozent auf sechs bis sieben Prozent einengen wird. Adidas legt am 6. November die Zahlen für das dritte Quartal vor.
Inderst hat das Kursziel für Adidas von 300 auf 330 Euro angehoben. Die Einstufung hat Inderst auf „Outperformer“ belassen.
Anleger sollten Adidas und Hugo Boss nicht in einen Topf werfen. Der Markt für sportliche Mode und Sportartikel bietet derzeit deutlich mehr Potenzial und Fantasie als das klassische Modegeschäft. Adidas ist kreativ und hochinnovativ unterwegs – die Aktie ist im Peergroup-Vergleich günstig bewertet. Ergo: Der Titel hat noch Luft.