Der Gewinneinbruch des großen Konkurrenten Nike hat das Sentiment bei Adidas weiter verschlechtert. Die Aktie der weltweiten Nummer 2 unter den Sportartikelherstellern ist nur noch einen Hauch vom Corona-Tief bei 160,10 Dollar entfernt. Die Aktie ist historisch günstig – das ist der Börse derzeit aber egal.
Hält die Unterstützung bei 160 Euro nicht, droht ein weiterer Dip bis auf 143 Euro. Setzt sich der Verkaufsdruck fort, könnte es sogar bis auf 129,60 Euro abwärts gehen. Das wäre der tiefste Stand seit November 2016.
Ein wesentlicher Grund für die Talfahrt ist die China-Problematik. Die Lockdowns in dem Land belasten die ganze Branche – zum einen leidet die Produktion, zum anderen wegen der Ladenschließungen die Verkäufe. Adidas erzielt in China knapp ein Fünftel seines Konzernumsatzes.
Nach dem Kursabsturz ist allerdings nun viel Negatives im Kurs eingepreist. Das 2022er-KGV beläuft sich auf 19 und liegt damit elf Punkte unter dem 10-Jahresdurchschnitt. Da könnten wenige gute Nachrichten reichen, um den Kurs merklich nach oben zu bringen. Etwa, wenn es Adidas – wie angekündigt – schafft, bereits im zweiten Quartal auf den Wachstumspfad zurückzukehren.
In der zweiten Jahreshälfte rechnet Adidas dann mit einem Umsatzanstieg von mehr als 20 Prozent – auch dank eines starken Auftragsbestands.
Kurzfristig ist aber weiterhin Vorsicht geboten. Die Unterstützung bei 160 Euro muss halten, sonst sind zeitnah deutlich niedrigere Kurse wahrscheinlich. Dreht der Kurs an der Marke indes nach oben, könnte sich eine schöne Tradingchance auf der Longseite ergeben.