Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Stimmung der Anleger nach den Verlusten am Donnerstag weiter eingetrübt. Zur Sorge über die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise kommt die Furcht vor einem Wiederaufflammen des Konflikts zwischen den USA und China hinzu. Zu den größten DAX-Verlierern zählt die Adidas-Aktie mit einem Minus von sieben Prozent.
Aus dem Erholungsversuch wurde nichts: Adidas ist an der 50-Tage-Linie abgeprallt und nun unter die psychologisch wichtige Marke von 200 Euro gefallen. Nun kommt es darauf an, dass das April-Tief im Bereich von 186 Euro hält.
Sollte es dies nicht tun, rückt als nächste Unterstützung das März-Tief bei 160 Euro in den Fokus.
Für schlechte Stimmung sorgte neben den oben genannten Faktoren eine skeptische Analystenstudie. Jörg Frey von Warburg Research hat sein Kursziel für Adidas von 225 auf 215 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Halten“ belassen.
Nach dem schwachen ersten Quartal werde es im zweiten erst richtig schlimm, so der Experte.
Auch wenn der Einzelhandel weitestgehend wieder geöffnet hat: Es wahrscheinlich lange dauern, bis der Konsum wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht. Zu groß ist allerorts die Unsicherheit. Auf der anderen Seite hat Adidas-CEO Recht, wenn er sagt, die Menschen würden wegen Corona künftig stärker auf ihre Gesundheit achten und mehr Sport treiben. Allerdings werden sie dafür in nächster Zeit wohl merklich weniger Geld ausgeben, sodass sich die gesamte Branche auf eine Rabattschlacht einstellen muss. Hierunter werden aber etliche Sportartikelhersteller deutlich stärker leiden als die Nummer 2 der Branche, die Wachstumsmaschine Adidas. Fazit: Sollte die Aktie kurzfristig weiter unter Druck geraten, wäre dies nach Einschätzung des AKTIONÄR eine Kaufchance für Langfrist-Anleger.