Erwartungsgemäße Geschäftsresultate haben die zuletzt erfolgsverwöhnten Adidas-Anleger am Donnerstag zum Kasse machen verleitet. Der Aufwärtstrend ist in Gefahr, weitere Verluste drohen.
Mit einem kräftigen Kursrutsch von zeitweise neun Prozent ist die Adidas-Aktie der große Verlierer im DAX. Die Aktie fiel damit auf den tiefsten Stand seit Juli zurück, nachdem sie erst vor drei Wochen einen neuen Rekordstand bei 160,30 Euro erreicht hatte.
Nach einigen herausragenden Quartalen reichen durchschnittliche Zahlen nicht mehr aus, um die Aktie weiter zu treiben. DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm betonte, der Sportartikelkonzern habe zum ersten Mal seit vielen Quartalen mit den vorgelegten Quartalszahlen die Markterwartungen nicht übertroffen.
Dem neuen Adidas Kasper Rorsted nahmen die Anleger krumm, dass Adidas 2017 nicht mehr so stark wachsen werde wie 2016. Der schwächelnden US-Tochter Reebok verordnet er ein Fitness-Programm. Bis Ende des Jahres soll außerdem der geplante Verkauf des Golfgeschäfts über die Bühne gehen.
Kaufen? Gewinne mitnehmen?
Die Meinungen der Analysten, wie es bei Adidas weitergeht, gehen weit auseinander. Jürgen Kolb von Kepler Cheuvreux stuft die Aktie weiterhin mit „Buy“ und einem Kursziel von 166 Euro ein. Das dritte Quartal mit der kleineren Umsatz- und Ergebnisüberraschung belege das intakte Wachstumsprofil des Sportartikelherstellers, so Kolb in einer Studie. Die zusätzlichen Restrukturierungskosten für Reebok dürften kein Hinweis auf einen geplanten Verkauf sein, sondern entstammten allein dem Willen, die Marke profitabler zu machen.
Christian Schwenkenbecher von der Privatbank Hauck & Aufhäuser sieht indes den jetzigen Zeitpunkt für eine gute Gelegenheit, um Gewinne mitzunehmen. Auf einer historisch hohen Bewertung der Aktie sei das Potenzial für negative Überraschungen hoch, erklärte der Experte. Er rechnet damit, dass sich der bisher starke Umsatztrend im kommenden Jahr weiter normalisieren wird.
Aktie ausgestoppt
Die Adidas-Aktie fiel am Donnerstag unter den Stoppkurs des AKTIONÄR. Es bleibt ein Gewinn von 55 Prozent. Nach dem verhaltenen Ausblick dürfte die Luft erst einmal raus sein aus dem Titel.
(Mit Material von dpa-AFX)
Gibt es in Zukunft noch Banken?
Autor: Brett King
ISBN: 9783864702389
Seiten: 384
Erscheinungsdatum: 04.12.2014
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden
Verfügbarkeit: als Buch und als eBook erhältlich
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"Disruption" ist der Begriff der Stunde. Neue Technologien krempeln altbewährte Geschäftsmodelle um und lassen Marktführer zu Verlierern werden. So geschehen in der Musikindustrie, bei Büchern und vielem mehr. Kommen jetzt die Banken dran? Bestsellerautor Brett King untersucht, welche Veränderungen auf den Bankensektor zukommen. Seiner Meinung nach wird dieser "in den nächsten zehn Jahren mehr Veränderung sehen als in den letzten hundert." Ob Cloud-Lending, Neo-Banks, FinTech oder Social Banking: King untersucht die Trends und Möglichkeiten und identifiziert Gewinner, Verlierer und Perspektiven.