Hersteller von Sportartikeln und Bekleidung sind besonders von den Folgen des Coronavirus betroffen. Die Shopping-Laune der Kunden hat einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Außerdem sind viele Unternehmen von Zulieferern in China abhängig. Genaue Prognosen sind derzeit kaum möglich. Von Adidas gibt es aber erste Zahlen, die zeigen, wie problematisch die Lage ist.
Seit dem chinesischen Neujahr am 25. Januar liege die Geschäftstätigkeit von Adidas in China 85 Prozent unter dem Vorjahresniveau, teilte das Unternehmen mit. Eine „erhebliche Anzahl“ von Geschäften in China sei geschlossen worden. Dies war bereits am 19. Februar der Stand. Zu diesem Zeitpunkt hatte Adidas bereits ein Task-Force-Team eingerichtet, um die Lage zu beobachten. Inzwischen hat das Unternehmen seine Reisebeschränkungen für Mitarbeiter aufgrund der aktuellen Lage unter anderem auf Norditalien ausgeweitet.
„Angesichts der sich täglich verändernden Lage lässt sich das Ausmaß der Gesamtauswirkungen auf unser Geschäftsjahr 2020 zu diesem Zeitpunkt nicht zuverlässig quantifizieren“, teilte Adidas mit. Am 11. März veröffentlicht das Unternehmen seine Jahreszahlen. Dann will Adidas weitere Details bekanntgeben.
Adidas betreibt allein in China knapp 500 eigene Geschäfte, dazu kommen 11.500 Stores von Geschäftspartnern.
Puma erwartet nur temporären Dämpfer
Für Puma ist China ein Wachstumstreiber und der zweitgrößte Markt. Allerdings geht Puma bislang nicht von nachhaltig negativen Folgen für die Geschäftsentwicklung aus.
H&M: Läden geschlossen, Kursziel mehr als verdoppelt
Auch auf den Umsatz von Hennes & Mauritz wird sich die Krise auswirken. Das Unternehmen hat unter anderem in China einige Läden geschlossen. Überraschend: Trotzdem hat JPMorgan seine Verkaufsempfehlung von Anfang Februar mit Ziel 115 Schwedische Kronen aufgehoben und diese Woche eine Kaufempfehlung mit Ziel 225 Schwedische Kronen ausgesprochen (H&M-Kurs am Freitagnachmittag: 176 SEK). Lobend hervorgehoben wurden Umsatzwachstum und verbesserte Profitabilität sowie das Erholungspotenzial bei der Marge.
Inditex-Kurs gibt nach
Inditex ist eines der größten Textilienunternehmen weltweit und im deutschsprachigen Raum vor allem durch seine Tochter Zara bekannt. Vom Unternehmen selbst gibt es bislang keine Aussagen zum Coronavirus. Inditex fokussiert sich vor allem auf eine Produktion innerhalb Europas. Der Aktienkurs hat zuletzt allerdings auch zweistellig nachgegeben.
Sämtliche Aktien in diesem Text sind laufende AKTIONÄR-Empfehlungen. Sollte die gegenwärtige Volatilität anhalten, könnte es sein, dass einige Werte unter den Stoppkurs fallen. Grundsätzlich bleiben die Unternehmen jedoch aussichtsreich. Zumindest ist bislang keine nachhaltige Eintrübung ihrer Geschäfte absehbar. Für langfristig orientierte Anleger gibt es daher keinen Grund, sich im laufenden Abverkauf von ihren Aktien zu trennen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Hennes & Mauritz.