Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller Adidas hat bereits vor Kurzem vor möglichen Einbußen bei seinem China Geschäft gewarnt. Adidas betreibt in China knapp 500 eigene Läden, dazu kommen mehr als 11.000 Geschäfte im Franchise-Verfahren. Das Unternehmen könne bestätigen, "dass wir derzeit eine negative Auswirkung auf unser Geschäft in China erleben", so die Sprecherin. Es sei jedoch zu früh, um das Ausmaß dieser Auswirkungen zu beurteilen. In jedem Fall musste eine beträchtliche Anzahl eigener Geschäfte im Land geschlossen werden. Zuvor hatte auch bereits der US-Konkurrent Nike gewarnt.
Nun hat die Privatbank Berenberg den Sportartikelhersteller erneut genauer unter die Lupe genommen. Analystin Michelle Wilson kam dabei zu der Einschätzung, dass die Adidas-Aktie weiter ein Kauf sei. Das Kursziel sieht sie nach wie vor bei 315 Euro. Viele Anleger hielten einige Unternehmen aus dem europäischen Einzelhandelssektor derzeit für nicht investierbar, so Wilson in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Dies sollte ihrer Einschätzung nach aber nicht für Sportartikelkonzerne gelten, deren Aktien zwar nicht mehr so vielversprechend seien wie früher, aber für langfristig orientierte Anleger immer noch attraktiv. Adidas bleibt ein "Top-Pick" der Expertin.
Für den Konkurrenten Puma hat Wilson sogar das Kursziel angehoben – von 75 auf 85 Euro. Die Aktie zählt zwar nicht zu ihren Top-Picks, Puma sei aber ein besonders beliebtes Papier mit außergewöhnlicher Dynamik.
Die Aktie von Adidas zählt auch zu den langfristigen Empfehlungen des AKTIONÄR. Allerdings ist das Papier zuletzt massiv unter Druck geraten und dabei auch unter die wichtige Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie. Diese gilt es nun, relativ schnell zurückzuerobern, dass sich das charttechnische Bild nicht weiter eintrübt. DER AKTIONÄR hat den Stopp zur Absicherung bei 255 Euro platziert.
(Mit Material von dpa-AFX)