Die Quartalszahlen im August: Activision Blizzard erhöhte die Prognose und übertraf die Einschätzungen der Analysten – dennoch rutschte die Aktie ab. Die Prognose der Unternehmensführung enttäuschte die Anleger. Aktuelle Zahlen zum Verkaufsstart des neuen Activision-Spiels „Destiny 2“ zeigen jedoch: Der Ausblick dürfte zu konservativ angesetzt worden sein.
Activision Blizzards Q2-Zahlen waren stark: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um vier Prozent auf 1,63 Milliarden Dollar – die Gewinne je Aktie wuchsen um 60 Prozent auf 0,32 Dollar an. Während die Blizzard-Spiele erfolgreicher denn je sind, kommen die Franchises aus dem Hause Activision jedoch nicht richtig in Fahrt. Im zweiten Quartal erzielte Blizzard 566 Millionen Dollar – Activision nur 316 Millionen Dollar. So erzielte der letzte Teil der Spielereihe Call of Duty schwache Verkaufszahlen, da der Schauplatz im Weltraum nur wenige Shooter-Fans ansprach.
Der Ausblick den der Konzern im August für das Gesamtjahr vorgelegt hat, lässt auch darauf schließen, dass die Unternehmensführung bei den in AAA-Titeln Destiny 2 und Call of Duty WW2 in der zweiten Jahreshälfte keinen großen Erfolg erwartet.
Aber aufgepasst: Erste Zahlen zum Konsolenstart von Destiny 2 lassen überragende Verkaufszahlen erahnen. Laut dem Entwickler spielten 1,3 Millionen Spieler gleichzeitig das Videospiel. Das ist eine überragend hohe Zahl, bedenkt man, dass League of Legends, das erfolgreichste Videospiel der Welt, maximal rund fünf Millionen Nutzer zum gleichen Zeitpunkt hatte. Zudem stellt Destiny 2 einen Rekord auf: Das Videospiel ist das am ersten Tag meistverkaufteste Spiel im Playstation Store.
DER AKTIONÄR schätzt, dass sich aktuell bis zu 8 Millionen Exemplare des Spiels verkauften, was einem Außenumsatz von etwa 450 Millionen Dollar entsprechen dürfte. Das ist Top für die ersten Wochen nach dem Release am 5. September – und die Erlöse dürften sich noch steigern, denn die PC-Version von Destiny erscheint erst am 24.Oktober.
Activision Blizzard hat unter den großen Spielefirmen aktuell das stärkste Portfolio und mit Overwatch die Möglichkeit ein weiteres Mega-Game à la League of Legends oder World of Warcraft zu entwickeln. Das dritte Quartal könnte – entgegen den Erwartungen – zum Überraschungsquartal für den Konzern werden. Spannend im Q4 wird dann wie sich Call of Duty WW2 und die PC-Version von Destiny verkaufen. DER AKTIONÄR empfiehlt die Gewinne laufen zu lassen und setzt das Kursziel auf 62,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an Activision Blizzard, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.