Die Gaming-Branche zählt zweifellos zu den größten Profiteuren der Coronakrise. Durch den wochenlangen Lockdown stieg die Anzahl der Videospieler sowie die durchschnittliche Spieldauer in schwindelerregende Höhen. Folglich prognostiziert die US-Investmentbank Needham ein starkes Quartal für den Publisher Activision Blizzard und hob die Schätzungen an.
Im zweiten Quartal stieg die Zahl der Videospieler, die ein Game aus dem Hause Activision zockten, um 30 Prozent. Gleichzeitig legte die Spielzeit um 70 Prozent zu. Besonders beliebt war die Ego-Shooter-Serie "Call of Duty". Die Spielzeit kletterte während des Lockdowns um das Achtfache, wie Laura Martin von Needham am Mittwoch schrieb.
Zudem zeigte sich Martin begeistert von der Führungsposition des Publishers im Bereich E-Sports, der zu einem langfristigen Umsatztreiber avancieren dürfte.
Die Erwartungen steigen
Die Investmentbank passte folglich ihre Schätzungen an: Nun wird mit einem Gewinn je Aktie von 1,05 Dollar für das vierte Quartal und von 3,21 Dollar für das Gesamtjahr gerechnet. Zuvor hat die Prognose bei 0,90 beziehungsweise 3,05 Dollar gelegen. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wurde von 7,6 auf 7,7 Milliarden Dollar angehoben.
Auch für das nächste Jahr bleibt Needham optimistisch gestimmt und hob die Erwartungen für den Gewinn je Aktie von 3,09 auf 3,28 Dollar an. Gleichzeitig soll der Umsatz 7,8 Milliarden Dollar betragen, nachdem zuvor 7,7 Milliarden Dollar prognostiziert wurden.
Als Kursziel rief die Investmentbank 102 Dollar aus und räumt der Aktie demnach ein Aufwärtspotenzial von 26 Prozent ein.
Im Sog des Abverkaufs an den Märkten ist auch die Aktie von Activision Blizzard zuletzt in den Korrekturmodus übergegangen. Dabei wurde der Aufwärtstrend der vergangenen Monate gebrochen. Anleger sollten sich hiervon jedoch nicht beunruhigen lassen: Seit der Empfehlung in Ausgabe 48/18 konnten die Papiere inzwischen 50 Prozent zulegen. Wer investiert ist, gibt kein Stück aus der Hand.