Ohne auch nur ein großes Spiel im abgelaufenen Quartal veröffentlicht zu haben, hat Activision Blizzard seinen Umsatz massiv gesteigert.
Der Umsatz des Spielentwicklers stieg im zweiten Quartal um 38 Prozent auf 1,93 Milliarden Dollar an. Die Gewinne je Aktie lagen bei 0,81 Dollar – im Vorjahresquartal waren es noch 0,53 Dollar je Aktie.
Activision Blizzard hat damit die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen können. Die Experten erwarteten nur einen Umsatz von 1,69 Milliarden Dollar bei Gewinnen je Aktie von 0,75 Dollar.
Insbesondere das „Call of Duty“-Franchise lockte die Spieler an. Das kostenlose „Call of Duty: Warzone“ wurde mittlerweile 75 Millionen Mal heruntergeladen. Dieser Erfolg hängt wohl eng mit dem Erscheinungsdatum zusammen – veröffentlicht wurde das Spiel zu einem günstigen Zeitpunkt inmitten des Corona-Lockdowns am 11. März. Der Warzone-Erfolg wirkt sich auch auf den gesamten monatlichen Nutzerzahlen aller Activision-Franchises aus, die von 102 auf 125 Millionen Spieler anzogen.
Günstige Prognose
„Ich hoffe das Leute anfangen zu verstehen, was eine großartige Form der Unterhaltung Videospiele sein können“, kommentierte CEO Bobby Kotick die starke Performance in der Corona-Krise. „Je mehr Menschen diese Erfahrung machen, desto mehr werden auch dabeibleiben.“
Dass das Management damit rechnet, dass der neue Gaming-Boom keine Eintagsfliege ist, zeigt die angehobene Prognose. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Activision Blizzard einen Umsatz von 7,275 Milliarden Dollar bei einem Gewinn je Aktie von 2,87 Dollar. Vor der Anhebung wurde ein Erlös von 6,8 Milliarden Dollar bei einem Gewinn je Aktien von 2,62 Dollar erwartet.
Solange die Corona-Krise weltweit wütet und die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung eingeschränkt bleiben, dürfte die Gaming-Sonderkonjunktur anhalten. DER AKTIONÄR empfiehlt für diese Dauer bei der Activision-Aktie dabeizubleiben – auch wenn die mittlerweile etwas fortgeschrittene Bewertung das Risiko von Gewinnmitnahmen erhöht.