Das kursbestimmende Thema bei der Aktie ist eigentlich die Übernahme durch Microsoft. Zu einem Kurs von 95 Dollar will der Big-Tech-Konzern den Gaming-Giganten Activision Blizzard schlucken. Während sich diesbezüglich juristische Auseinandersetzungen an den USA und Großbritannien anbahnen, gibt es aber auch eine andere spannende Entwicklung.
Mit „Diablo 4“ hat Blizzard nach eigenen Angaben am 6. Juni sein erfolgreichstes Spiel veröffentlicht – bezogen auf die Verkaufszahlen kurz nach Veröffentlichung. Zuvor war „World of Warcraft: Shadowlands“ (2020) mit mehr als 3,7 Millionen Verkäufen am Erscheinungstag an der Spitze. Wie es bei „Diablo 4“ im direkten Vergleich aussieht, wurde nicht gemeldet. In der ersten Woche nach Veröffentlichung sollen aber 666 Millionen Dollar Umsatz angefallen sein.
Laut dem Investment-Unternehmen Benchmark ist die Aktie derzeit selbst dann mit Kursziel 90 Dollar ein Kauf, falls die Übernahme durch Microsoft nicht stattfinden sollte (dann wären 95 Dollar je Aktie fällig). Dank „Diablo 4“ beginne ein „bedeutender Produktzyklus, der kurz- und mittelfristig zu einem Rekordwachstum führen sollte“. Offenbar werde das „Live Service“-Model, bei dem Spieler zusätzliche Gegenstände für das Spiel kaufen können, gut angenommen.
Stark, aber es geht noch besser
Insgesamt bleibt Take-Two mit „Grand Theft Auto 5“ der Rekordhalter in der Gaming-Welt. Das Spiel schaffte es 2013 in drei Tagen auf mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz. Auch für „Red Dead Redemption“ lief es vor einigen Jahren noch etwas besser als für den Blizzard-Titel.
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Activision Blizzard auf dem aktuellen Niveau nicht teuer bewertet ist. Mit „Diablo 4“ hat das Unternehmen nun einen Gaming-Hit veröffentlicht, der offenbar sehr gut am Markt ankommt – und über mehrere Quartale besonders starke Umsätze verspricht. Zudem kämpft Microsoft um die Übernahme und hat bereits von zahlreichen Behörden die Zustimmung für den Deal erhalten hat. Dementsprechend bleibt die Activision-Blizzard-Aktie – ob mit oder ohne Übernahme – eine Empfehlung.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Activision Blizzard