Es gibt am Aktienmarkt sicherlich eine Vielzahl an deutlich spannenderen Aktien als die Aareal Bank. Allerdings dürfte es in den kommenden Jahren kaum lukrativere Titel geben als die Papiere des Immobilienfinanzierers aus Wiesbaden.
Es war ein regelrechter Paukenschlag: Dr. Wolf Schumacher wird nach zehnjähriger Amtszeit den Chefsessel bei der Aareal Bank räumen. Schumacher hatte den Posten beim Wiesbadener Immobilienfinanzierer im April 2005 eingenommen. Zu dieser Zeit litt der Konzern unter hohen Wertberichtigungen und war sanierungsbedürftig. Diesen Job erledigten Schumacher und sein Vorstandsteam mit Bravour: Sie machten das Unternehmen zu einer regelrechten Vorzeigefirma der Finanzbranche. So musste der MDAX-Konzern selbst im Zuge der Lehman- Pleite in keinem Quartal rote Zahlen ausweisen – während etwa Commerzbank und Deutsche Bank Fehlbeträge in Milliardenhöhe verbuchten. Doch nicht nur in Krisenzeiten agierte die Aareal Bank bemerkenswert clever. In den vergangenen Jahren sind die Wiesbadener nun auch wieder dazu übergegangen, durch Akquisitionen zu wachsen – und hierbei sogar Sondergewinne zu erzielen.
So wurde 2013 etwa der Konkurrent CorealCredit geschluckt. Hierbei fiel sogar ein Sondergewinn von stattlichen 154 Millionen Euro an. Einen Zukauf nach in etwa dem gleichen Muster gab es dann im Mai 2015: Die Wiesbadener verleibten sich die WestImmo ein. Auch hier gab es für die Anteilseigner des MDAX-Konzerns wieder Grund zur Freude: Denn der Deal lieferte einen Sonderertrag von ebenfalls knapp 150 Millionen Euro. Eine wichtige Rolle bei diesen Transaktionen soll dabei der Finanzvorstand Hermann Merkens gespielt haben. Merkens, der bereits seit 2001 im Vorstand des MDAX-Konzerns sitzt, wird nun auch Schumachers Posten übernehmen. Weshalb sich die Führung des Instituts gerade jetzt so überraschend „im gegenseitigen Einvernehmen“ für den Wechsel an der Vorstandsspitze entschieden hat, ist bis zum Redaktionsschluss noch offen geblieben.
"Guter Zeitpunkt für einen Stabwechsel"
Allerdings kann man die Aussage der Aufsichtsratschefin Marija Korsch getrost unterschreiben: „Er hat im Zusammenwirken mit dem übrigen Vorstandsteam einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die Aareal Bank heute in bester Verfassung und gut aufgestellt ist, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Daher ist dies ein guter Zeitpunkt für einen Stabwechsel.“ Zwar zeigten sich auch viele Experten von diesem Schritt überrascht, die Marktteilnehmer reagierten allerdings gelassen auf die Meldung. Am Tag, als die Meldung veröffentlicht wurde, konnte die Aareal-Bank-Aktie leicht zulegen. Dadurch hat das Management den Konzern für die Zukunft bestens positioniert. So verfügt die Aareal Bank über eine äußerst solide Bilanz. Mit einer Kernkapitalquote von zuletzt 15,8 Prozent und einer harten Kernkapitalquote von 12,5 Prozent verfügt das Unternehmen sogar über überschüssiges Kapital, was wohl innerhalb der kommenden Jahren peu à peu auch an die Anteilseigner ausgeschüttet werden dürfte (siehe Graifk oben).
Weiterhin hochprofitabel
Zumal die Aareal Bank auch in den kommenden Jahren weitere Millionengewinne scheffeln dürfte. Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen bei einem Umsatz von knapp einer Milliarde Euro einen Vorsteuergewinn von 437 Millionen Euro erzielen dürfte. Das Nettoergebnis soll sich auf knapp 341 Millionen Euro belaufen. Pro Aktie würde sich damit ein Gewinn von 5,28 Euro errechnen, wodurch das KGV gerade einmal 6 betragen dürfte. einem Ergebnis von 3,36 Euro je Anteilschein gerechnet (KGV: 10). Grund für den niedrigeren Gewinn wäre der wegfallende Sonderertrag – wobei natürlich grundsätzlich nicht auszuschließen ist, dass dem Team um Schumacher auch 2016 ein profitabler Deal gelingt. Angesichts dieser konstant hohen Ertragsstärke gibt es eigentlich keinen Grund, weshalb die Anteile der Aareal Bank immer noch unter dem Buchwert notieren. So steht einem Eigenkapital von zuletzt 2,95 Milliarden Euro lediglich ein Börsenwert von 1,99 Milliarden Euro gegenüber. Eine Neubewertung der Aktie ist daher längst überfällig. Zumal der Konzern in den kommenden Jahren ein attraktives Ziel für Dividendenjäger werden dürfte.
Satte Dividendenrenditen möglich
Denn zahlreiche Experten wie etwa Dirk Becker vom Analysehaus Kepler Cheuvreux rechnen damit, dass die Aareal Bank angesichts des überschüssigen Kapitals in den kommenden Jahren den kompletten Jahresgewinn an die Aktionäre ausschütten könnte – oder sogar noch mehr. Schließlich hatte Finanzvorstand Hermann Merkens bereits im vergangenen Jahr betont: „Wenn wir langfristig überschüssiges Kapital haben sollten, werden wir dieses an den Aktionär zurückgeben.“ Und auch bei der jüngsten Analystenpräsentation zu den (erneut starken) Ergebnissen für das zweite Quartal zeigte sich der Konzern weiterhin gewillt, seine Kernkapitalquote zukünftig zurückzufahren. Den Anteilseignern könnten dann satte Renditen von bis zu zehn Prozent winken. Doch schon jetzt lässt sich die Rendite des MDAX-Titels sehen. Nachdem es für 2014 noch eine Dividende in Höhe von 1,20 Euro je Aktie gegeben hatte (Rendite: 3,7 Prozent), dürften es Analystenprognosen zufolge für das laufende Jahr bereits 1,50 Euro sein, woraus sich eine Rendite von 4,7 Prozent ergeben würde. Im Durchschnitt rechnen die Analysten für 2016 dann sogar mit einer Dividende von 1,70 Euro, für 2017 sind es sogar 2,30 Euro – und hierbei hatten noch gar nicht alle Experten eine mögliche Sonderausschüttung eingerechnet.
Starkes Gesamtpaket
Die Aareal Bank überzeugt mit einem sehr guten Management, einer äußerst soliden Bilanz und guten Perspektiven. Die Bewertung der Aktie ist angesichts der stabilen Ertragsstärke schlichtweg zu niedrig. Zudem winken in den kommenden Jahren satte Dividendenrenditen.
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Autor: Steyer, Sebastian
ISBN: 9783864700194
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