ATOSS Software ist eigenen Angaben zufolge auf eine Ausbreitung von Corona vorbereitet. Die Aktie des IT- und Softwarespezialisten ist in den vergangenen Wochen dennoch kräftig unter die Räder gekommen. Mittlerweile sind die viel zitierten Schnäppchenjäger auf die Aktie aufmerksam geworden. Folge: Vom Verlaufstief in der Vorwoche konnte sich der Kurs um über 60 Prozent lösen. Was macht die Aktie so begehrt?
ATOSS Software ist auf die Entwicklung und den Vertrieb von Anwendungssoftware im Bereich des strategischen Managements von Arbeit und Zeit spezialisiert. Ein Notfallplan stellt sicher, dass alle Mitarbeiter ihre Aufgaben auch in Form von „Work from Home“ oder nach einer „Split-Organisation“ erfüllen können, um den geordneten Betriebsablauf auch unter erschwerten Rahmenbedingungen so störungsfrei wie möglich aufrechtzuerhalten.
Gerade in Zeiten wie diesen sind Lösungen zur bedarfsoptimierten Personaleinsatzplanung, insbesondere zur Steuerung von Kurzarbeit, Arbeitszeitreduktion und -flexibilisierung, entscheidend. So konnte ATOSS selbst in der Finanzkrise 2008/09 den Wachstumskurs ohne jegliche Delle bei einer exzellenten Auftragslage nicht nur fortschreiben, sondern sogar beschleunigen. Dabei wird die hohe Stabilität des Geschäftsmodells durch den steigenden Anteil wiederkehrender Umsätze im Rahmen der Cloud-Transformation untermauert.
“Bislang ist das erste Quartal 2020 von einem deutlichen Anstieg bei den Auftragseingängen für Softwarelizenzen gegenüber dem Vorjahr geprägt”, hieß es am 17. März aus der Münchner Firmenzentrale. Im von Verkaufspanik geprägten Marktumfeld ist die Aktie dennoch um rund 50 Prozent eingebrochen – vom Hoch bei 196 Euro am 21. Februar auf ein Tief bei 96 Euro (19. März).
Angesichts des starken Track-Rekords und den insgesamt recht guten Aussichten haben Anleger mit Weitblick die Aktie der auch bilanziell gut aufgestellten Gesellschaft schnell wieder auf den Kaufzettel genommen und beherzt zugegriffen. Heute wurde die Aktie im Hoch bereits wieder für 156 Euro gehandelt.
Inklusive der üblichen Konsolidierungsphasen dürfte die Aktie in den kommenden Wochen weiter Boden gut machen und ihre V-förmige-Erholung komplettieren – ein halbwegs stabiles Marktumfeld vorausgesetzt.