Aus der heutigen Ausgabe des kostenlosen Newsletters Maydorns Meinung: Wenn jemand die Lage am Aktienmarkt einschätzen kann, dann ist es Larry Fink. Denn niemand anders auf unserem Planeten hat mehr Kapital zum Investieren als der Chef von Blackrock, dem weltweit größten Vermögensverwalter. Über 6.000 Milliarden Dollar stecken in Aktien, Anleihen und anderen Kapitalanlagen. Und es wird immer mehr. Allein im letzten Quartal bekam Blackrock von renditehungrigen Anlegern weitere 65 Milliarden Dollar überwiesen.
Aber wohin nur mit dem ganzen Geld? Zuletzt hat Blackrock vor allem in Anleihen, Obligationen und alternative Anlagen investiert und nur relativ wenig in Aktien. In einem Interview bei CNBC sagte Larry Fink vor wenigen Tagen: „Es kam zwar Geld herein, aber immer noch liegt viel Geld auf der Seite.“ Und auch andere große Investoren hätten derzeit das Problem, dass sie viel Cash hielten und unterinvestiert seien.
„Wenig Begeisterung“
Angesichts der guten Verfassung an den Märkten ist der hohe Cashbestand schon ein wenig überraschend. Aber Fink erläuterte, dass er selber bei der jüngsten Erholung nach der Korrektur im Herbst 2018 nur „wenig Begeisterung“ beim Kaufen verspürt und sich entsprechend zurückgehalten habe.
Crash nach oben
Und genau diese Kaufzurückhaltung und der hohe Cashbestand bergen laut Fink ein großes Risiko in sich: Die Gefahr eines Melt-Ups, frei übersetzt eines „Anti-Crashs“, einem Crash nach oben. Denn kein Vermögensverwalter der Welt kann es sich über einen längeren Zeitraum leisten, nicht – oder nicht ausreichend – in steigenden Märkten mit dabei zu sein. Und wenn dann irgendwann alle gleichzeitig auf die Idee kommen, ihre Cashbestände aufzulösen und zu investieren, dann kommt es eben zum Anti-Crash.
Für den Blackrock-Chef mag diese Situation wirklich unangenehm sein, für den normalen – und investierten – Anleger ist sie eher vielversprechend. In diesem Sinne: Frohe Ostern.
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