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6,0 Prozent Dividendenrendite – jetzt schnell Evonik kaufen?

6,0 Prozent Dividendenrendite – jetzt schnell Evonik kaufen?
Foto: Evonik Industries AG
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Thorsten Küfner 22.05.2023 Thorsten Küfner

Am 31. Mai findet die Hauptversammlung des Chemieriesen Evonik statt. Dabei wird vermutlich beschlossen, dass es für die Anteilseigner erneut eine stattliche Rendite von 1,17 Euro pro Aktie geben wird. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau würde sich daraus eine satte Dividendenrendite von sechs Prozent ergeben. Sollten Anleger jetzt zugreifen?

Nach Ansicht des Analysehauses Warburg Research würde das Sinn machen. So hatte Analyst Oliver Schwarz nach den Zahlen für das erste Quartal das Kursziel für Evonik zwar von 27,90 auf 26,50 Euro leicht gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Chemiekonzern sei behäbig ins Jahr gestartet. Für das Gesamtjahr werde Evonik nun vorsichtiger.

Hingegen sind die Experten von Goldman Sachs deutlicher pessimistischer gestimmt. Die US-Investmentbank hat Evonik auf "Sell" mit einem Kursziel von 20,50 Euro belassen. Im aktuellen Konjunkturumfeld bevorzugt Analystin Georgina Fraser im Chemiesektor Profiteure einer Deflation wie Akzo Nobel, attraktiv bewertete Papiere wie Covestro oder Aktien, deren Erholung im zweiten Halbjahr mit weniger Risiken behaftet sei wie etwa Arkema. Dies schrieb sie in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Bei Evonik und Lanxess bestehe die Gefahr, dass eine für die Jahresziele erforderliche starke Erholung im zweiten Halbjahr nicht zustande komme.

Indes hat die UBS die Einstufung für die Evonik-Titel nach einer Investorenkonferenz auf "Neutral" mit einem Kursziel von 20 Euro belassen. Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen der Veranstaltung sei, dass es vom ersten zum zweiten Quartal keine erkennbaren Verbesserungen in den Endmärkten der Konsumgüter- und Industriechemie-Unternehmen gibt, schrieb Analyst Andrew Stott in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Da der Abbau von Lagerbeständen fast abgeschlossen sei, hätten sich die Aussichten für das zweite Halbjahr 2023 aber verbessert. Der Druck auf die Herstellungskosten sei weniger akut, vor allem dank gesunkener Energiepreise.

Evonik Industries (WKN: EVNK01)

Aufgrund der konjunkturellen Unsicherheiten bleibt die Evonik-Aktie natürlich ein heißes Eisen. Mutige mit einem langen Atem können jedoch die günstige Bewertung des breit aufgestellten Unternehmens mit solider Bilanz nutzen, um einzusteigen. Der Stopp kann bei 15,00 Euro belassen werden. 

Mit Material von dpa-AFX

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