Ein spannendes Börsenjahr geht zu Ende. Trotz einiger Krisenherde stieg der deutsche Leitindex DAX zum ersten Mal in seiner Geschichte über die 10.000-Punkte-Marke. Alle Jahre wieder wird zum Jahreswechsel gerätselt: Was bringt das neue Jahr? Wo steht der heimische Leitindex Ende 2015? DER AKTIONÄR fragte nach bei Christian Kahler, Chef-Aktienstratege DZ Bank.
„Die Kurse der DAX-Konzerne haben sich in den letzten Jahren dynamischer nach oben bewegt, als es die Gesellschaften auf der Ergebnisseite abbilden konnten“, sagt Christian Kahler von der DZ Bank. Angesichts fehlender Anlagealternativen im Niedrigzinsumfeld führe auch im Jahr 2015 kein Weg an Aktien vorbei, so der Aktienstratege weiter. Insbesondere Anleihen seien inzwischen „historisch sehr teuer bewertet“. Ein breiter Aufschwung an den Aktienmärkten dürfte im kommenden Jahr aber ausbleiben. Im Jahresverlauf rechnet der Experte mit einer Handelsbreite zwischen rund 8.500 und 10.000 Punkten.
Für kurzfristig orientierte Anleger könnten sich im ersten Quartal Chancen auf ein Comeback der Zykliker ergeben, also beispielsweise Industrieunternehmen oder Automobilkonzerne. Diese könnten von der Euroschwäche profitieren. „Für konservative Investoren empfehlen sich die von mir geschätzten ‚Dividendenaristokraten‘, also Unternehmen die in den vergangenen Jahren ihre Ausschüttungen kontinuierlich erhöht haben.“