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09.11.2011 ‧ Bastian Galuschka

Paion: Kein Deal mehr in 2011

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Große Enttäuschung für alle Paion-Aktionäre: Es wird nicht mehr klappen mit einem Vermarktungsdeal in diesem Jahr. Die Fantasie aus der Aktie ist damit entwichen.

Die in diesem Jahr sowieso schon arg gebeutelten Anhänger deutscher Biotech-Aktien bekamen heute ihre nächste Enttäuschung serviert. Der Kursverlauf der Paion-Aktie hatte es zwar durchaus angedeutet, die offizielle Meldung kommt allerdings ernüchternd und schockierend zugleich. Paion wird sein Ziel, mindestens eine Lizenzpartnerschaft in diesem Jahr abzuschließen, nicht mehr erreichen. Genau auf dieses Szenario hatten die Investoren gehofft und nach den positiven Phase-II-Daten des Anästhetikums auch durchaus zu Recht.

In der Meldung heißt es: Aufgrund des derzeit schwierigen Finanzumfelds und der damit verbundenen Investitionszurückhaltung der Pharmabranche stellen die Verhandlungen mit potenziellen Partnern jedoch eine größere Herausforderung dar als erwartet. Daher sind Abschlüsse von Lizenzvereinbarungen für Remimazolam und M6G in 2011 nicht mehr wahrscheinlich und werden sich aufgrund der derzeitigen ungünstigen Rahmenbedingungen verzögern.

Zeitplan nicht einhaltbar

Für die Aktionäre ein Schlag ins Gesicht. So sind die Studiendaten von Remimazolam bereits seit über einem Jahr bekannt. In Gesprächen mit dem AKTIONÄR hatte der Vorstand zudem wiederholt vermittelt, man sei auf einem guten Weg und in regen Verhandlungen. Doch es kommt noch schlimmer. Was einen möglichen Deal im Jahr 2012 anbelangt, hält sich Paion jetzt ebenfalls bedeckt. So heißt es in der Pressemitteilung weiter: Es ist dem Unternehmen aktuell nicht möglich, ein klar definiertes Zeitfenster für diesbezügliche Lizenzvereinbarungen anzugeben.

Unweigerlich kommen Erinnerungen an das Medigene-Desaster hoch. Hier warten Anleger bis heute auf eine Lizenzvereinbarung für das Krebsmedikament EndoTAG-1. Die Aktie ist mittlerweile zum Pennystock verkommen.

Umsatz rauf, Verlust runter

Klar, dass das heute ebenfalls veröffentlichte Zahlenwerk der Aachener nach der Schock-Meldung in den Hintergrund tritt. Paion erzielte in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 3,1 Millionen Euro, 17,7 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Der Verlust belief sich auf 5,1 Millionen Euro, knapp 31 Prozent als im Vorjahr. In der Kasse schlummerten mit Stichtag 30. September zehn Millionen Euro. Damit ist das Fortleben der Gesellschaft bis ins dritte Quartal 2012 gesichert.

Vertrauen ist dahin

Biotech-Aktien leben von Kursfantasie. Der heutige Finanzbericht von Paion ist ernüchternd, die Fantasie aus dem Titel entwichen. Anleger, die den Vorgaben des Managements geglaubt haben, wurden bitter enttäuscht und trennen sich daher auch verständlicherweise von ihren Anteilsscheinen.

Eine technische Erholung erscheint kurzfristig zwar möglich. Langfristig dominiert jedoch der Abwärtstrend. Bleibt nur zu hoffen, dass der Titel nicht wie die Medigene-Aktie zum Pennystock verkommt.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:

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