+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Knorr-Bremse: Keine Hella-Übernahme - wo lohnt der Einstieg?

 Knorr-Bremse: Keine Hella-Übernahme - wo lohnt der Einstieg?
Foto: Shutterstock
Knorr-Bremse -%
Michael Schröder 08.07.2021 Michael Schröder

Knorr-Bremse hat sich gegen eine Mehrheitsübernahme des Autozulieferers Hella entschieden. Nach sorgfältiger Analyse würden die Möglichkeiten des Transfers von Schlüsseltechnologien und Produkten auf das eigene Angebot als nicht ausreichend zur Realisierung der erwarteten Synergien bewertet, so der Hersteller von Lkw- und Zugbremsen.

Plötzliche Wende: Erst Ende Juni hatte das Knorr-Bremse-Management ein "grundsätzliches Interesse am möglichen Erwerb von rund 60 Prozent der Aktien der Hella GmbH & Co. KGaA von Mitgliedern der Gründerfamilie" bestätigt.

Investoren war das allerdings sauer aufgestoßen: die Knorr-Bremse-Aktien büßten seither rund ein Fünftel ihres Wertes ein. Auch Analysten hatten sich skeptisch zu einem möglichen Hella-Deal geäußert. Der mögliche Kauf werfe einige Fragen in puncto Sinnhaftigkeit und Finanzierung auf, hatte etwa Analyst Gael de-Bray von der Deutschen Bank moniert. Akash Gupta, Analyst bei der US-Bank JPMorgan hatte von einer strategisch zwar womöglich wertvollen Transaktion gesprochen, gleichzeitig aber darauf hingewiesen, dass der Kaufpreis wohl hoch wäre und die Synergien gering.

Knorr-Bremse (WKN: KBX100)

Zu dem Schluss kam auch das Management von Knorr-Bremse. Eine Akquisition würde nicht hinreichend zusätzlichen Wert für die Aktionäre schaffen, so Konzernchef Jan Mrosik. Grundsätzlich sei das Unternehmen offen für Zukäufe, "allerdings haben sich für uns Chancen für einen möglichen Transfer von Kompetenzen speziell in den Nutzfahrzeugbereich nicht in ausreichendem Maße bestätigt", erklärte der Manager mit Blick auf Hella.

Mit der Absage ziehen die Aktien von Knorr-Bremse wieder deutlich an. Der Hella-Kurs fällt leicht zurück. Die Übernahmefantasie bleibt aber grundsätzlich erhalten. Im Mai hatte das Manager Magazin berichtet, dass es bei einem möglichen Verkauf des Anteils der Industriellenfamilie Hueck schnell gehen könnte. Der 71-jährige Jürgen Behrend, der den Autozulieferer lange geführt hatte und seit einigen Jahren im Gesellschafterausschuss sitzt, drücke aufs Tempo, hieß es unter Berufung auf das Unternehmensumfeld. Interessenten gebe es einige, wie die Finanzinvestoren Advent und Bain Capital, die als Team antreten würden, sowie CVC und Blackstone. Auch die Autozulieferer Hasco und Faurecia erwägten Gebote.

Hella (WKN: A13SX2)

Knorr-Bremse steht beim AKTIONÄR nicht auf der Empfehlungsliste. Die Hella-Aktie bleibt ein spekulativer Kauf. Es dürfte nicht lange dauern, bis die nächsten Spekulationen rund um den Anteilsverkauf über den Ticker laufen werden.

(Mit Material von dpa-AFX)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Knorr-Bremse - €
Hella - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Der letzte Führerscheinneuling

Feierabend. Bei Uber einen selbstfahrenden Tesla bestellt, der mich fünf Minuten später am Büro abholt und nach Hause bringt. Danach verschwindet das Elektroauto lautlos in der Nacht. Klingt nach Zukunft. Ist es auch. Aber sehr nahe Zukunft. Was bedeutet die Kombination aus autonomem Fahren, Elektromobilität und Sharing Economy für Taxifahrer, Lkw-Fahrer, Arbeiter bei VW und BMW oder Betreiber von Parkhäusern? Wie sehen die Städte der Zukunft aus und welche Herausforderungen bringen sie mit sich? Silicon-Valley-Insider Dr. Mario Herger über eine der größten Umwälzungen seit der Dampfmaschine.

Der letzte Führerscheinneuling

Autoren: Herger, Mario
Seitenanzahl: 512
Erscheinungstermin: 12.10.2017
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-538-0

Jetzt sichern Jetzt sichern