Der DAX ist am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gerutscht. Zu den größten Verlierern zählen die Bank-Aktien. Die Hoffnung, dass bei Deutscher Bank und Commerzbank ein Boden gefunden ist, hat sich erstmal erledigt.
Grund für die hohen Kursverluste sind schwache Konjunkturdaten aus den USA. Die Einzelhandelsumsätze haben sich im September schlechter entwickelt als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat seien die Erlöse um 0,3 Prozent gesunken, gab das US-Handelsministerium am Mittwoch bekannt. Dies ist der erste Rückgang seit Januar. Ökonomen hatten zwar mit einem Rückschlag gerechnet, aber nur um 0,1 Prozent. Im August hatten die Umsätze noch um 0,6 Prozent zugelegt.
Zinswende später?
Die schwachen Konjunkturdaten haben aber auch etwas Gutes: Die am Mittwoch veröffentlichten US-Konjunkturdaten signalisieren nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) nämlich eine spätere Zinswende. "Der Rückgang der Einzelhandelsumsätze sowie das Minus bei den Erzeugerpreisen festigt Erwartungen, dass die Leitzinswende eher später als früher vollzogen wird", schreibt die Helaba in einem am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Kommentar. Dazu trage auch der deutliche Rückgang des Empire-State-Index bei. Der Index gab im Oktober zum Vormonat deutlich um 21,37 Zähler auf 6,17 Punkte nach.
„Kein Kauf“
Die Aktie der Deutschen Bank wird am Mittwoch auch von einem negativen Analystenkommentar belastet. Andrew Lim von Société Générale bleibt bei seiner Verkaufsempfehlung für die Aktie des deutschen Marktführers. Sein Kursziel lautet 24,50 Euro.
Abwarten
Bei der Commerzbank-Aktie geht der Blick nun wieder in Richtung 9,90 Euro, wo der Titel eine wichtige Unterstützung hat. Bei der Deutschen Bank kommt es jetzt darauf an, dass die Unterstützung im Bereich 24,50 Euro hält. Sollte die Aktie darunter fallen, droht ein Absturz bis auf 21 Euro, dem Tief von 2012. Bei beiden Aktien sollten die Anleger mit einem Kauf abwarten, bis sich der Markt merklich beruhigt hat.
(Mit Material von dpa-AFX)