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Gold: Das Märchen von der Zinswende

Gold: Das Märchen von der Zinswende
Foto: Börsenmedien AG
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Markus Bußler 25.07.2014 Markus Bußler

Der Goldpreis kommt nicht in die Gänge. Kaum gelingt dem Goldpreis ein Anstieg, stehen die Verkäufer schon wieder parat. Auch gestern gab es zum Handelsauftakt wieder größere Verkäufe über rund eine Milliarde Dollar. Und der Goldpreis wurde nach unten gedrückt. Ein Blick auf den Kalender der Comex verrät: Ganz so zufällig war die Bewegung vermutlich nicht.

So laufen zum einen am heutigen Freitag die Juli-Optionen für den Goldpreis aus, zum anderen ist am kommenden Dienstag Settlement für die Juli-Future-Kontrakte. Offensichtlich gibt es einige Adressen, die den Goldpreis zum Stichtag niedriger benötigt haben.

Das Schlimmste liegt hinter uns
Es gibt aber auch Lichtblicke: So haben sich die Analysten von Merrill Lynch zu Wort gemeldet. Sie glauben, dass das Schlimmste überstanden ist. Analyst Michael Widmer geht davon aus, dass die physische Nachfrage der Schwellenländer künftig stärker an Einfluss gewinnt. Eine Wiederholung der Preisentwicklung vom letzten Jahr erwartet Widmer jedoch nicht. Stattdessen würden sich die sinkenden Zinssätze und die erneut steigenden Inflationserwartungen derzeit positiv auf den Goldpreis auswirken. Hinzu komme, dass auch Öl auf längere Sicht unterbewertet erscheine, was aufgrund dessen Relation zu Gold auch für das Edelmetall nur Gutes verheiße.

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In der Tat: Die Abflüsse der ETFs sind gestoppt. Seit Jahresbeginn haben die Gold-ETFs sogar leichte Zuflüsse verbucht. Auf kurze Sicht machen zwar die hohen Shortpositionen an der Comex dem Goldpreis noch das Leben schwer. Doch langfristig dürfte die steigende Inflation in den USA sich positiv auswirken. Meines Erachtens sind die Mittel der FED auf steigende Inflation zu reagieren gering. Eine große Zinswende, wie sie von sehr vielen Medien derzeit propagiert wird, scheint nahezu unmöglich. Sicherlich kann die US-Notenbank ein paar kleine, symbolträchtige Zinsschritte vollführen. Doch das Potenzial ist gering. Hohe Zinsen können sich die USA – und mit den USA nahezu alle westlichen Industrienationen – angesichts der hohen Staatsverschuldung nicht leisten. Die Realzinsen in den USA sprechen meines Erachtens auch eine eindeutige Sprache. Während viele von der Zinswende sprechen, fallen die Realzinsen. Im Grunde genommen ist dies ein ideales Umfeld für den Goldpreis. Doch bis die Notierung endlich ins Laufen kommt, werden wohl noch einige Wochen vergehen.

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