Die Aktie des E-Commerce-Riesen hat in 24 Monaten ein Plus von 122 Prozent generiert – traumhaft! Dass sich die Rallye fortsetzt, ist aber keineswegs sicher. Zumindest kurzfristig könnte der Motor ins Stocken geraten.
Worum geht es?
Operativ läuft es für Amazon unverändert gut, jedoch hat sich zuletzt das Sentiment für den Titel abgeschwächt. Hintergrund: Der Aktie ist es nach dem Rekordhoch Anfang September bei 2.050 Dollar nicht gelungen, ein weiteres Hoch folgen zu lassen. Vielmehr scheiterte ein Anlauf Anfang Oktober knapp unterhalb der Höchstmarke und das Papier drehte nach unten.
Charttechnisch droht damit die Bildung eines Doppeltops und damit eines Musters, das eine Trendwende ankündigt.
Warum ist das interessant?
Im Falle einer Doppeltop-Bildung könnten die Kurse bei Amazon stärker ins Rutschen geraten, als man das von dem Papier bislang gewohnt war. Am Freitag verlor die Aktie rund ein Prozent auf 1.889 Dollar und nähert sich damit der Unterstützung auf Höhe der 90-Tage-Linie bei 1.839 Dollar an. Die nächst tiefere Auffanglinie verläuft bei 1.626 Dollar (GD200). Damit das negative Szenario eintritt, müsste zunächst die horizontale Unterstützungszone – verläuft auf dem aktuellen Niveau – gebrochen werden.
Die langfristigen Perspektiven für Amazon bleiben hervorragend. Der aggressive Vorstoß in den stationären Einzelhandel (Wholefoods, Amazon Go) und die Umsatztreiber AWS (Cloud) und Prime sorgen für jede Menge Kursfantasie. Sollte Jeff Bezos zudem beschließen, die Cloud-Sparte (Wert: circa 180-220 Milliarden Dollar) abzuspalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen, wäre ein Run auf die Aktien vorprogrammiert.