Der Media-Saturn-Eigentümer hat wie angekündigt eine Einigung über die Zukunft seines defizitären Russland-Geschäfts erzielt. Man werde sich mit 15 Prozent an der Safmar-Tochtergesellschaft M.Video beteiligen, einem Konkurrenten von Media-Markt, teilte Ceconomy in der vergangenen Nacht mit. Die Ceconomy-Aktie legt nach dem gestrigen Absturz deutlich zu.
Der Kaufpreis für M.Video betrage etwa 258 Millionen Euro. Zudem werde die verlustreiche russische Media-Markt-Landesgesellschaft an den Safmar-Konzern verkauft. Die Neuordnung des russischen Geschäfts belastet den Gewinn einmalig mit rund 250 Millionen Euro.
Gewinnprognose gesenkt
Außerdem musste Ceconomy die Prognose für die Entwicklung des operativen Ergebnisses senken. Da sich zum einem die Vergleichsbasis erhöht und zum anderen die bisher erwartete leichte Verbesserung des russischen Geschäfts entfällt, rechnet der Konzern beim operativen Gewinn jetzt mit einem Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Bisher war ein Plus mindestens im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet worden.
Nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung über 300 Millionen Euro zur Finanzierung der M.Video-Beteiligung, bei der das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen wird, war die Ceconomy-Aktie (ehemals Metro) um mehr als 14 Prozent bis auf 7,33 Euro abgestürzt. Auf dem gedrückten Niveau greifen offenbar viele Anleger zu.
Auch eine Studie der Baader Bank hilft. Analyst Volker Bosse sieht nun eine Kaufgelegenheit bei dem MDAX-Wert und belässt daher sein Votum für die Ceconomy-Papiere auf "Buy". Sein Kursziel lautet 13 Euro. Verwässerungseffekte durch die Kapitalerhöhung seien inzwischen mehr als eingepreist, so der Experte. DER AKTIONÄR steht Ceconomy weiterhin skeptisch gegenüber. Aber: Ein paar spekulative Stücke im Depot des risikoaffinen Anlegers können keinen großen Schaden anrichten.