Am morgigen Dienstag (3. Mai) wird ProSiebenSat.1 zum ersten Mal als DAX-Mitglied Quartalszahlen vorlegen. Obwohl Analysten insgesamt mit einem erfolgreichen Start ins neue Jahr rechnen, gehört die Aktie am Montag zu den Verlierern im deutschen Leitindex.
Der Aufwärtstrend im deutschen TV-Werbemarkt dürfte ProSiebenSat.1 einen schwungvollen Jahresauftakt beschert haben. Dabei dürfte den Münchnern in diesem Jahr auch das frühe Osterfest geholfen haben, denn zu den Feiertagen buchen Werbekunden in der Regel viele TV-Spots.
Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten erwarten im Schnitt ein Umsatzplus von mehr als 19 Prozent auf 781 Millionen Euro. Besonders die schnell wachsende Digitalsparte dürfte dabei erneut kräftig zugelegt haben. Christoph Bast vom Bankhaus Lampe rechnet mit einem Spartenumsatz von 236 Millionen Euro – 71 Prozent als im Vorjahreszeitraum.
Zukäufe schwächeln
Die operative Marge (EBITDA-Marge) sinkt seiner Schätzung zufolge allerdings um mehr als vier Prozentpunkte auf 15,2 Prozent, unter anderem weil einige neu zugekaufte Plattformen wie der Erotikversand Amorelie oder der Online-Parfümhändler Flaconi kaum Gewinn abwerfen dürften.
Commerzbank-Analystin Sonia Rabussier rechnet auf Konzernebene mit einer EBITDA-Marge von 21,2 Prozent, gut zwei Prozentpunkte weniger als im ersten Quartal des Vorjahres. Sie vermutet außerdem, dass fehlende Ticketverkäufe für die Live-Shows von TV-Star Stefan Raab nach dem Abschied von ProSieben den Sender mit 2,5 Millionen Euro beim EBITDA belasten.
Der DAX-Aufstieg Ende März hat der Aktie von ProSiebenSat.1 nicht die erhofften Impulse geliefert. Auch am Tag vor den Q1-Zahlen gehört das Papier zu den Verlierern im DAX. Trotzdem bleibt ProSiebenSat.1 der Branchenfavorit des AKTIONÄR – nicht zuletzt wegen der starken Entwicklung der Digitalsparte und einer Dividendenrendite von rund vier Prozent.
Investierte Anleger bleiben dabei. Bei einem nachhaltigen Sprung über die 200-Tage-Linie bei 45,84 Euro können auch Neueinsteiger wieder zugreifen.
(Mit Material von dpa-AFX)