Der Verfall der Strompreise hinterlässt dramatische Spuren beim größten deutschen Energiekonzern E.on. Wegen Milliarden-Abschreibungen auf seine Großkraftwerke schrieb das Unternehmen im dritten Quartal einen Rekordverlust von fast 7,3 Milliarden Euro, wie es am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Einen Lichtblick im düsteren Zahlengrau gibt es aber dennoch: Vorstand Teyssen will für das Geschäftsjahr 2015 50 Cent Dividende je Aktie ausschütten.
Hohe Wertberichtigungen
Im Vergleich zum Vorjahresquartal hat E.on den Verlust nach eigenen Angaben verneunfacht. Ursache sind Wertberichtigungen in Höhe von 8,3 Milliarden Euro. Wegen der geplanten Konzernaufspaltung hatte der Versorger die üblicherweise zum Jahresende stattfindende Überprüfung der Firmenwerte nun vorgezogen. Aber auch im Tagesgeschäft machen sich die sinkenden Strompreise bemerkbar. Der operative Gewinn ging in den ersten neun Monaten um 18 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro zurück.
Nach neun Monat beläuft sich der Verlust auf 6,1 Milliarden Euro. Trotz des dicken Verlusts will der Konzern seinen Aktionären für das laufende Geschäftsjahr weiter 50 Cent pro Aktie ausschütten.
Aufspaltung zum Jahreswechsel
Indes bereitet sich E.on auf seine eigene Aufspaltung vor. Dabei gliedert der Konzern sein gesamtes Geschäft mit großen Kraftwerken in die neue Gesellschaft Uniper aus. Das Hauptunternehmen will sich künftig auf erneuerbare Energien und den Vertrieb konzentrieren. Die Konzernaufspaltung soll zum Jahreswechsel greifen.
Kein Schockerlebnis
Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen. Positiv überraschen dürfte, dass E.on weiterhin an einer Dividende von 50 Cent festhält. Nichtsdestotrotz sollten Anleger einen Bogen um die E.on-Aktie machen.
(Mit Material von dpa-AFX)