Die Flugbegleiter der Lufthansa lassen sich nicht von ihrem Rekord-Streik abbringen - auch nicht von einem nachgebesserten Angebot der Fluggesellschaft. Am Dienstag, dem vierten Streiktag, sollten erneut die meisten Langstreckenverbindungen sowie etliche Verbindungen auf der Mittelstrecke ausfallen.
Um den Ausstand der Flugbegleiter so schnell wie möglich zu beenden, hat die Lufthansa ihr Angebot am Montagabend nachgebessert. Die Einmalzahlung beim Gehalt wurde von 1.000 auf 3.000 Euro erhöht, zudem soll das Kabinenpersonal wieder ab 55 mit allen bisherigen Leistungen in den Vorruhestand gehen können. Bislang hatte die Airline ein Eintrittsalter von 56 Jahren vorgeschlagen.
Neue eingestellte Flugbegleiter sollen künftig eine Altersversorgung auf dem Niveau anderer DAX-Konzerne erhalten. Bei steigenden Kosten müssten allerdings Strecken auf umkämpften Märkten überprüft werden, kündigte Lufthansa Vorstand Karl Ulrich Garnadt an.
Nicht genug
Der Gewerkschaft der Flugbegleiter (Ufo) reicht das allerdings nicht. „Das Angebot bringt minimale Verbesserungen und wird dazu noch mit einer Drohung verbunden. So funktioniert das nicht“, sagte der Ufo-Chef Nicoley Baublies in einer ersten Reaktion. Man werde den Streikaufruf für Dienstag deswegen nicht verändern. Gesprächen wolle man sich aber nicht verschließen.
Nach einem flächendeckenden Streik der Flugbegleiter für alle Flugzeugtypen am Montag hat die Gewerkschaft für diesen Dienstag zu einem etwas abgeschwächten Arbeitskampf aufgerufen. An den zentralen Drehscheiben München und Frankfurt sollen nur die Langstreckenflieger bestreikt werden. In Düsseldorf bleibt es wie in den Tagen zuvor dabei, dass der Arbeitskampf auch Kurz- und Mittelstrecken einschließt.
Sollte keine Einigung zwischen den Flugbegleitern und der Lufthansa erzielt werden, sollen die Streiks noch bis einschließlich Freitag dieser Woche andauern.
Erholung trotz Streik?
Der Streik belastet auch die Aktie der Lufthansa. Am Montag gehörte das Papier zu den schwächsten Werten im DAX. Die wichtige 14-Euro-Marke ist dabei in immer weitere Ferne gerückt. Immerhin: Frühe vorbörsliche Prognosen deuten am Dienstag auf eine leichte Entspannung bei der Airline-Aktie hin. Investierte Anleger behalten weiterhin den Stopp bei 12 Euro im Auge.
(Mit Material von dpa-AFX)