+++ So vervielfachen Sie Ihre Rendite +++

Entscheidung historischen Ausmaßes: John Cryan streicht Deutsche-Bank-Aktionären die Dividende

Entscheidung historischen Ausmaßes: John Cryan streicht Deutsche-Bank-Aktionären die Dividende
Foto: Börsenmedien AG
DAX -%
Thomas Bergmann 29.10.2015 Thomas Bergmann

Seit den 1950er-Jahren hat die Deutsche Bank ihren Aktionären jedes Jahr eine Dividende bezahlt. Damit ist jetzt Schluss. Der neue Co-Chef der Deutschen Bank, John Cryan, streicht auf dem Weg zur Sanierung von Deutschlands größter Bank den Aktionären die Dividende. Erst für das Geschäftsjahr 2017 erwarte der Vorstand wieder eine "wettbewerbsfähige" Ausschüttungsquote vorschlagen zu können. Alle Einzelheiten zum Restrukturierungsplan werden am heutigen Donnerstag bekannt gegeben.

Die Ziele bis 2018

Neben der Dividendenstreichung hat die Deutsche Bank am späten Mittwochabend die Finanzziele für die nächsten Jahre abgesteckt. Demnach sollen die Kosten bis 2018 um gut 3,5 Milliarden Euro sinken. Das  Verhältnis der Kosten zum Ertrag soll 2018 auf rund 70 Prozent und 2020 auf rund 65 Prozent reduziert werden, nachdem es 2014 noch bei 86,7 Prozent lag. Man muss kein Prophet sein, um den Abbau von Stellen vorherzusagen.

Von 2018 ab will die Bank dann eine Eigenkapitalrendite von mehr als zehn Prozent erwirtschaften, 2014 waren es gerade 3,1 Prozent. Die harte Kernkapitalquote, die das Eigenkapital ins Verhältnis zu den Risikopositionen setzt, soll künftig bei 12,5 Prozent liegen. Davon war die Bank Ende Juni mit 11,4 Prozent nicht weit entfernt. Dafür hatte sie sich in den vergangenen beiden Jahren auch rund zwölf Milliarden Euro durch Kapitalerhöhungen besorgt.

Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio), die das Eigenkapital ins Verhältnis zur gesamten  Bilanzsumme setzt, will die Deutsche Bank von aktuell 3,6 Prozent auf 4,5 Prozent im Jahr 2018 verbessern, zwei Jahre später ist ein Wert von 5,0 Prozent geplant. Experten rechnen damit, dass die Bank ihre Bilanz kräftig ausdünnen - also auf zahlreiche Geschäfte verzichten - wird, um dieses Ziel zu erreichen.

KE vom Tisch

Noch müssen sich die Aktionäre gedulden, wie die Strategie 2020 im Detail aussieht, doch ist das Wichtigste geklärt: Es wird keine Kapitalerhöhung geben. Dass die Aktionäre im Gegenzug zwei Jahre lang auf eine Dividende verzichten müssen, ist bitter, aber angesichts der bevorstehenden Aufräumarbeiten durchaus verständlich. Die Kursreaktionen im außerbörslichen Handel zeigen auch, dass der Markt John Cryan vertraut, das Ruder herumzureißen. Spekulativ orientierte Anleger bleiben am Ball.

(Mit Material von dpa-AFX)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
DAX - Pkt.
Deutsche Bank - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern