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Volkswagen verkauft weniger Autos - Winterkorn nun auch bei Porsche weg - Daimler-Vorstandsfrau neu bei VW

Volkswagen verkauft weniger Autos - Winterkorn nun auch bei Porsche weg - Daimler-Vorstandsfrau neu bei VW
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 18.10.2015 Michael Schröder

Der Autokonzern Volkswagen kommt im Abgas-Skandal nicht zur Ruhe. Der frühere VW-Chef Martin Winterkorn tritt nun auch als Vorstandsvorsitzender der Porsche-Holding PSE zurück. Nachfolger wird der neue VW-Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch.


Der 68 Jahre alte Winterkorn war vor drei Wochen als Folge der Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen als VW-Vorstandschef zurückgetreten, um die Verantwortung zu übernehmen. Er beteuerte aber seine Unschuld und erklärte, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben. Winterkorn war allerdings damals nicht von weiteren Chef-Funktionen abgerückt.
Nun gab Winterkorn auch den Posten an der Spitze der Porsche-Holding auf. Der Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche SE, Wolfgang Porsche, sagte, Winterkorn habe den Vorstandsvorsitz in einer schwierigen Situation übernommen. "Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass unser Unternehmen heute eine hochprofessionelle Beteiligungsholding ist."

Winterkorn ist aber weiter noch Chef in den Aufsichtsräten der VW-Konzerntochter Audi und bei der jungen Nutzfahrzeugholding mit den Marken Scania und MAN . Auch bei der VW-Sportwagentochter Porsche AG ist Winterkorn noch Aufsichtsrat. In der Porsche AG ist das Autogeschäft gebündelt. Die Holding Porsche SE ist auf dem Papier Muttergesellschaft des Volkswagen-Konzerns und hält gut die Hälfte der stimmberechtigten VW-Aktien. Die Stammaktien der Porsche-Holding liegen allein in der Hand der Familien Porsche und Piëch.

Damit geht die Affäre um manipulierte Abgaswerte in die nächste Runde. Der Skandal hatte die schwerste Krise der Konzerngeschichte ausgelöst. VW hatte bereits angekündigt, Investitionen zu kürzen. Zuletzt hatte das Kraftfahrtbundesamt (KBA) den Rückruf von rund 2,4 Millionen VW- Fahrzeugen angeordnet.

Im Kampf gegen die Folgen des Abgas-Skandals holt Volkswagen die angesehene Juristin und bisherige Daimler-Vorstandsfrau Christine Hohmann-Dennhardt an Bord. VW einigte sich mit der Konkurrenz aus Stuttgart am Freitag darauf, dass die 65-Jährige zum Januar 2016 nach Wolfsburg wechselt. Hohmann-Dennhardt hatte bei Daimler ursprünglich noch einen Vertrag bis Ende Februar 2017. Die Stuttgarter hatten die Juristin 2011 bei der Aufarbeitung eines Schmiergeldskandals zu sich geholt. Auch in Wolfsburg wird sie das dort neu geschaffene Vorstandsressort Recht und Integrität (Compliance) lenken - sie wacht damit federführend darüber, dass sich alle Mitarbeiter an die Gesetze, Moral und interne Spielregeln halten. Branchenbeobachter Dudenhöffer lobte: "Mit Hohmann-Dennhardt ist eine äußerst kompetente Persönlichkeit für VW gewonnen worden, die Gewähr dafür ist, dass zukünftig im VW-Konzern "Compliance" übersetzt und geübt werden kann. Eine bessere Wahl wäre nicht möglich gewesen."

VW muss sich neben den Folgen des Abgas-Skandals auch weiter gegen sinkende Verkaufszahlen stemmen. Im September verkaufte der Konzern 1,5 Prozent weniger Autos als ein Jahr zuvor - andere große Autobauer legten dagegen kräftig zu. Vor allem bei der Pkw-Kernmarke Volkswagen ging es bergab. Die Auswirkungen der Diesel-Affäre dürften im September allerdings noch keine große Rolle gespielt haben. Der Skandal war erst gegen Ende des Monats bekannt geworden. Im Vergleich zum Vormonat fiel der Rückgang bei den Verkäufen des Konzerns sogar geringer aus. Auf Jahressicht liegt VW mit bislang 7,43 Millionen verkauften Autos aber noch immer 1,5 Prozent im Minus. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie BMW und Daimler rennen die Wolfsburger beim Absatz dem Vorjahreswert hinterher, auch wenn die Konzerntöchter Audi und VW erneut zulegen konnten.

(Mit Material von dpa-AFX)

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