Endlich ist es da. Nach langer Wartezeit konnten sich Tesla-Fans in der letzten Woche über den Auslieferungsbeginn des neuen Elektro-SUV Model X freuen. Doch Analyst Ben Kallo von der Investmentbank Robert W. Baird & Co. tritt auf die Euphoriebremse.
Pessimistischere Einschätzung
Der Experte korrigierte seine Schätzung für den Gewinn pro Aktie um über 30 Prozent auf zwei Dollar nach unten. Sein Kursziel revidierte Kallo von 335 Dollar auf nur noch 282 Dollar und stufte die Aktie auf „Halten“ herab. Als Grund für seine pessimistischere Haltung nennt der Analyst, dass es unsicher sei, wie schnell das Unternehmen eine große Menge an Model X produzieren könne. Da das Model X am selben Fließband wie das Model S gefertigt wird, würden sich unerwartete Probleme bei der Produktion des Model X auch auf die Produktion des Model S auswirken, so der Experte. Diese Problematik wurde bereits im DAF-Interview thematisiert:
17.000 Fahrzeuge im vierten Quartal?
Seit Beginn des Jahres hat Tesla bislang 33.100 Fahrzeuge verkauft. Um das bereits nach unten korrigierte Jahresziel von 50.000 abgesetzten Autos zu erreichen, müsste das Unternehmen somit im vierten Quartal mindestens 17.000 Fahrzeuge verkaufen. Manche Experten rechnen damit, dass die Massenproduktion des Model X aufgrund der Probleme mit den Fahrzeugtüren erst im nächsten Jahr anlaufen könnte. Fallen die eingeplanten Absätze des Elektro-SUV tatsächlich geringer aus, könnte das Jahresziel gefährdet sein.
Zurückhalten
Die Tesla-Aktie ist derzeit angeschlagen. In den letzten zwei Wochen verlor der Titel 13 Prozent und notiert aktuell im Dollar-Chart nur noch marginal über der 200-Tage-Linie. Der mittelfristige Seitwärtstrend wurde zuletzt sogar leicht unterschritten. Neuanleger warten charttechnische Impulse ab, insbesondere ob die charttechnische Unterstützungszone nachhaltig verteidigt werden kann.