Atom-Abspaltung geplatzt, stattdessen erneut Milliarden-Abschreibungen und ein dickes Minuszeichen unter der Jahresbilanz – es sind düstere Aussichten, die E.on-Chef Johannes Teyssen nach der gestrigen Aufsichtsratssitzung präsentieren musste. Da verwundert es kaum, dass die E.on-Aktie am Donnerstag zu den schwächsten Werten im DAX gehört.
Der Energiekonzern E.on wird sein Kernenergiegeschäft nicht wie ursprünglich geplant in eine eigenständige Gesellschaft ausgliedern. Stattdessen bleibe Betrieb und Rückbau der verbliebenen Kernkraftwerke in der Verantwortung von E.on, teilte der Konzern am Mittwochabend mit.
Im Vorfeld hatte es von Seiten der Politik massive Zweifel gegeben, ob der Konzern nach einer Aufspaltung noch für die Abwicklung seines Atom-Erbes gerade stehen kann. Bundeswirtschaftsminister Gabriel hatte kurz zuvor den Entwurf für ein Nachhaftungsgesetz präsentiert. Damit soll verhindert werden, dass sich die Versorger vor den Milliardenkosten beim AKW-Rückbau und der Endlagerung des Atommülls drücken können.
Die grundsätzliche Aufspaltung in zwei Unternehmen sei davon nicht berührt und verlaufe im Zeitrahmen, so das Unternehmen. Zum Jahreswechsel soll die neue Gesellschaft namens Uniper an den Start gehen und die europäische und internationale Stromerzeugung sowie den globalen Energiehandel übernehmen. E.on selbst wird sich auf die Bereiche erneuerbare Energien und Netze konzentrieren. Die Kernenergiesparte werde künftig von der E.on-Tochter PreussenElektra gesteuert, sei aber kein strategisches Geschäftsfeld von E.on mehr.
Erheblicher Fehlbetrag erwartet
Auch die Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen bleibt offenbar schwierig. Wegen der niedrigen Strom- und Rohstoffpreise und den schwierigen Rahmenbedingungen dürfte der Konzern im laufenden Jahr mit einem dicken Minus abschließen. Im dritten Quartal müssten Abschreibungen in der Größenordnung eines "höheren einstelligen" Milliarden Euro-Betrags verbucht werden.
Auch im Gesamtjahr 2015 werde es deshalb zu einem erheblichen Fehlbetrag kommen. Es ist bereits der zweite Milliardenverlust in Folge. Schon im vergangenen Jahr hatte der Konzern ein Minus von knapp 3,2 Milliarden Euro verbucht. Trotz des erwarteten Milliardenfehlbetrags sollen die Aktionäre wie bisher geplant eine Dividende von 50 Cent je Anteil erhalten.
Finger weg!
Auch wenn die erneute Wertberichtung bei E.on eigentlich kaum noch jemanden überraschen dürfte, verliert die Aktie am Donnerstag fast vier Prozent an Wert. Wegen der unklaren Zukunftsperspektive sollten Anleger weiterhin einen Bogen um den Versorger-Titel machen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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