Bits & Pretzels? „Ich dachte erst, das sei die Internetseite einer Bäckerei“, so Comedian Django Asül vor mehreren tausend Gründern und Investoren in München. Dann habe er sich erklären lassen: In der Start-up-Szene sei „Gewinn scheiße.“ Nur Feiglinge würden schwarze Zahlen schreiben, statt das Geld sofort in die Zukunft zu investieren. Nachdem 2014 eine von 50 Firmen ein Erfolg wurden, so Asül augenzwinkernd, seien das Ziel für 2015 zwei Firmen – von 100.
Dass viele Ideen tatsächlich durchstarten, zeigten Vorträge wie der eines Shazam-Gründers. Bemerkenswert: Selbst US-amerikanische Redner hielten sich an den Dresscode „Tracht“ und performten in ihren Lederhosen mitreißend.
Nur Mut!
Am heutigen Montag trat Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer auf der Internet-Konferenz DLD auf. Er hofft auf eine Signalwirkung des Börsengangs seiner Startup-Schmiede Rocket Internet: "Das ist gut für Europa. Je mehr Unternehmen an die Börse gehen, umso mehr kann man diesen europäischen Traum haben", so Samwer am Montag. „Die wichtigste Erfahrung des Börsengangs war: Es ist machbar." Das sollte anderen Unternehmen Mut machen.
Die Idee von Samwer und seiner Brüder Marc und Alexander ist, den Gründungsprozess mit Hilfe einer einheitlichen Plattform aufs Fließband zu stellen. "E-Commerce funktioniert überall", sagte Samwer. Aktuell arbeiten rund 50 Firmen unter dem Rocket-Dach. Sie schreiben bisher quer durch die Bank Verluste. "Wir sind sehr hungrig", beschrieb er Rocket Internet. "Es ist egal, wie gut jemand gestern war, wenn der Hospitant heute besser ist."
Finger weg!
DER AKTIONÄR rät weiterhin zur Zurückhaltung. In der Rocket-Internet-Aktie stecken sehr viele Vorschusslorbeeren. Zudem ist – auch weltweit – der Wettbewerbsdruck für E-Commerce-Firmen vergleichsweise hoch.