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Infineon-Aktie: Chip-Tuning für´s Depot

Infineon-Aktie: Chip-Tuning für´s Depot
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 16.01.2015 Michael Schröder

Es ist ein offenes Geheimnis: Die weltweiten Megatrends Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit gewinnen weiter an Bedeutung und bieten enormes Wachstumspotenzial – auch für Infineon Technologies. Mit seinen vier Segmenten ist der Chiphersteller genau auf diese drei großen gesellschaftlichen Herausforderungen ausgerichtet. Die Hintergründe!

Dabei ist der Automotive-Bereich der größte Umsatzbringer, er steuerte im Ende September zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2013/14 mit knapp zwei Milliarden Euro fast die Hälfte der Erlöse bei. Rund 30 Prozent des Umsatzes der Automobilsparte erzielt Infineon mit deutschen Herstellern. Mit einem Anteil von knapp zehn Prozent zählt der DAX-Konzern zu den Top 5 im Markt für Automobilhalbleiter.
Experten erwarten für die weltweite Automobilproduktion bis 2017 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 3,5 Prozent. Treiber sind die Schwellenländer in Asien, vor allem China. Dabei steigt der Elektronikanteil im Fahrzeug kräftig an. Immer mehr Sensoren, Mikrocontroller und Leistungshalbleiter werden in den Komfort-, Sicherheits- und Antriebssystemen verbaut – egal ob konventioneller Motor oder Elektroantrieb. Das Wachstum bei Automobilhalbleitern taxieren Branchenkenner bis 2018 auf durchschnittlich rund zehn Prozent pro Jahr. Sorgen vor Überkapazitäten gibt es kaum. Ebenfalls positiv: Die wachsende Nachfrage nach Komfort- und Sicherheitsfunktionen im Auto steigert den Wert der durchschnittlich pro Fahrzeug verbauten Halbleiter.

Infineon gehört zu den weltweit führenden Pionieren im Bereich der Automobilelektronik. Die Halbleiterlösungen der Münchner tragen dazu bei, den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen durch effizientere Steuerung der Motoren maßgeblich zu senken, die Sicherheit im Auto durch Fahrassistenzsysteme zu erhöhen und Fahrzeuge auch für Schwellenländer bezahlbar zu machen. Dabei sind Autos weit mehr als nur ein Transportmittel. Durch die Vernetzung der Fahrzeuge werden Themen wie Daten- und Informationssicherheit künftig deutlich an Bedeutung gewinnen. Im Bereich dieser Car-to-Car (C2C)-Kommunikation ist Infineon mit einem Sicherheitscontroller vertreten.
Doch auch außerhalb des Automotive-Bereichs hat Infineon einiges zu bieten. Der Geschäftsbereich „Industrial Power Controls“ hat 2013/14 von der kräftigen Nachfrage im Bereich erneuerbarer Energien und im Schienenverkehr profitiert. Im Produktsegment „Power-Management & Multimarket“ konnte Infineon auch von der Nachfrage nach leistungsfähigeren Tablets und Smartphones profitieren. Den höchsten Umsatzanstieg mit 54 Prozent verzeichnete der Konzern aber mit Bezahlkarten aus dem Segment „Chip Card & Security“. Impulsgeber war die Einführung chipbasierter Kreditkarten in China und den USA.

Der Umsatz im Gesamtkonzern ist im Jahr 2013/14 um zwölf Prozent auf 4,3 Milliarden Euro gestiegen. Der weltweite Halbleiterabsatz stieg im selben Zeitraum um neun Prozent auf 353 Milliarden Dollar. Das Ergebnis wurde unter dem Strich auf 535 Millionen Euro fast verdoppelt. Davon profitieren auch die Aktionäre: Sie sollen mit 0,18 Euro je Aktie 50 Prozent mehr Dividende erhalten als im Vorjahr. Laut Finanzvorstand Dominik Asam soll künftig jeweils „mindestens das Vorjahresniveau gehalten werden, auch nach konjunkturell schwachen Jahren“. Bleibt die Frage, in welchem Ausmaß sich die milliardenschwere Übernahme von International Rectifier auf das Zahlenwerk auswirken wird. Als sicher gilt, dass Infineon mit diesem Deal strategisch einen großen Schritt nach vorne kommt und es viel Platz für Synergien gibt. Die US-Amerikaner verstärken das Portfolio bei den Leistungshalbleitern und machen Infineon in diesem Markt mit Abstand zur Nummer 1. Die Genehmigung der Fusion wird in Kürze erwartet. Erste belastbare Zahlen gibt es im April.

Das Wachstum in den für Infineon relevanten Bereichen der Chipbranche ist ungebrochen. Das 2015er-KGV von 17 bietet Luft für Kurssteigerungen. Die verhaltene Jahresprognose eröffnet Spielraum für positive Überraschungen. Wer sein Depot mit einem Chipwert tunen will, der setzt auf Infineon.

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