Die teilverstaatlichte Commerzbank hat ihren Aufwärtstrend im dritten Quartal beschleunigt. Dank niedrigerer Vorsorge für faule Kredite, Zuwächsen im Privatkundenbereich und einer Belebung im Handelsgeschäft konnte der Überschuss verdreifacht werden. Die Zahlen lagen über den Erwartungen, entsprechend notiert die Aktie vorbörslich im Plus.
Die Commerzbank steigerte den Nettogewinn im abgelaufenen Berichtszeitraum von 75 auf 225 Millionen Euro, wie das Institut am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Der operative Gewinn kletterte von 103 Millionen Euro vor einem Jahr auf 343 Millionen Euro. Damit übertraf die Bank die Konsensusschätzungen.
Weniger NCA
Erneut kam das Institut bei Abbau ihres Bestandes in der konzerneigenen Bad Bank, den sogenannten Non Core Assets (NCA) voran. Die NCA hatten Ende September noch ein Volumen von 88 Milliarden Euro, vier Milliarden weniger als drei Monate vorher. Die harte Kernkapitalquote unter Einbeziehung aller derzeit bekannten neuen Regeln verbesserte sich seit Ende Juni um 20 Basispunkte auf 9,6 Prozent.
Kurzfristige Chance
Im vorbörslichen Handel kann die Commerzbank ihren Aufwärtstrend fortsetzen. In einem freundlichen Marktumfeld hätte die Aktie die Chance, zunächst einmal den Widerstand knapp oberhalb von 12,50 Euro anzulaufen. Im besten Fall gelingt der Sprung bis 13 Euro. Allerdings muss man festhalten, dass der absolute Gewinn noch relativ gering ausgefallen ist. Hier ist man von US-Banken ganz andere Summen gewohnt. Das Aufwärtspotenzial für die Commerzbank bleibt daher überschaubar. Ein kurzfristiger Trade sollte sich aber lohnen.