Der US-Unterhaltungsriese Disney hat die hohen Erwartungen der Börsianer im letzten Quartal nicht erfüllen können. Nach der Präsentation der Zwischenbilanz am Dienstag nach US-Börsenschluss ist die Aktie am Mittwoch rund fünf Prozent leichter in den US-Handel gestartet.
Zwar stieg der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr vor allem dank starker Einnahmen im Filmgeschäft um zwei Prozent auf 2,14 Milliarden Dollar (1,88 Milliarden Euro), wie der kalifornische Konzern mitteilte. Der Umsatz legte um vier Prozent auf 12,97 Milliarden Dollar zu. Die Prognosen der Analysten hatten jedoch deutlich höher gelegen.
Kinohits wie die Sternenkrieger-Saga und der Animationsfilm "Zootopia" ließen die Kassen zu Jahresbeginn zwar weiter klingeln. Die kriselnde Kabelsparte um den Sportsender ESPN büßte jedoch zwei Prozent an Einnahmen ein. Die klassischen TV-Angebote bereiten schon länger Sorgen, da die Abonnenten zunehmend ins Internet abwandern. Mit florierenden Hollywood-Studios, Fan-Artikeln und Themenparks konnte Disney die Börsianer zunächst nicht beschwichtigen.
„Wir sind sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen“, verkündete Disney-Chef Bob Iger. Anleger reagierten jedoch enttäuscht und schickten die Aktie nachbörslich zunächst um über sechs Prozent in den Keller. Disney hatte die Investoren zuletzt allerdings auch stark verwöhnt – im Vorquartal hatte der große Erfolg des Star-Wars-Blockbusters „Das Erwachen der Macht“ für den höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte gesorgt.
Trotz der kurzfristigen Turbulenzen geht DER AKTIONÄR nicht davon aus, dass die Enttäuschung über die Quartalszahlen den Kurs der Disney-Aktie nachhaltig belastet. Investierte Anleger bleiben dabei, Neueinsteiger können den übertriebenen Rücksetzter zum Kauf nutzen.
(Mit Material von dpa-AFX)