Aktionäre der deutschen Autobauer können am Donnerstag aufatmen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat bei seinen Nachprüfungen von Dieselfahrzeugen laut einem Zeitungsbericht nur bei Volkswagen Hinweise auf illegale Abgas-Manipulationen gefunden. Die BMW-Aktie kann im frühen Handel entsprechend etwas zulegen, die Papiere von Daimler können ihr Minus nach dem Dividendenabschlag reduzieren.
Unter Berufung auf Regierungs- und Branchenkreise hat das Handelsblatt berichtet, dass zwar auch andere Autobauer die Möglichkeit zur Abschaltung der Abgasreinigung genutzt hätten. Dies habe sich aber im Rahmen der gesetzlichen Regeln bewegt. Rund 50 Modelle hat das KBA nach dem Abgasskandal von VW geprüft und die Ergebnisse nun den Herstellern vorgelegt. Ende April wolle das Bundesverkehrsministerium dann den Endbericht mit Prüfergebnissen sowie Reformvorschlägen vorlegen.
An der Börse kommt der Bericht naturgemäß gut an. In den vergangenen Monaten hatten Berichte über mögliche Verstrickungen in den Abgas-Skandal die Aktien der Autobauer immer wieder belastet. Nun dürfte das Seuchenjahr 2015 zunehmend überwunden werden. VW kann sich im April an die Aufarbeitung des Skandals machen. Die Rivalen BMW und Daimler setzen hingegen auf einen starken Verlauf des Jahres 2016. Die jüngsten Verluste sollten dann bald wieder aufgeholt werden.
Daimler ist der Favorit
Abgesehen von VW könnte die Autobranche den Abgas-Skandal nach den Erhebungen des KBA nun langsam hinter sich lassen. An der Börse sollte sich die Stimmung dann auch aufhellen. Während bei Volkswagen die Folgen aber noch immer nicht absehbar sind, stimmen die Aussichten bei BMW und Daimler zuversichtlich. Aufgrund der starken Produktpalette bleibt Daimler der Favorit des AKTIONÄR.