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17.03.2016 ‧ Werner Sperber

Daimler, BMW und VW: Warum die Euro-Panik?

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BMW

Der Euro ist im Vergleich zum Dollar stärker geworden, deshalb sind die Notierungen der deutschen Fahrzeugkonzerne schwächer – logisch, belastet doch eine starke Heimatwährung das Geschäft im Ausland. Doch der reflexhafte Sprung der Aktionäre ist zu kurz gedacht.

Alles nur Politik
Dr. Janet Yellen, Präsidentin des Federal Reserve Board der USA, beziehungsweise die US-Notenbank, hat die Leitzinsen lediglich beibehalten. Im Laufe des Jahres sollen sie zwar angehoben werden. Doch aufgrund der als nicht ausreichend stark angesehenen Wirtschaft in den Vereinigten Staaten sollen diese Erhöhungen niedriger sein, als bislang der Eindruck vermittelt worden ist. Das Spiel mit Zinsen und Währungen ist noch viel stärker von Politik, Psychologie, Angst und Gier geprägt, als bei allen anderen Anlage-Klassen. Wie die Währungs-Kursentwicklung des Paares Euro/Dollar seit einem Jahr zeigt, sind alle in der Zwischenzeit auch überraschenden Entscheidungen der US- wie der Europäischen Notenbank weitgehend bedeutungslos geblieben. Seit einem Jahr pendelt der Preis für einen Euro zwischen 1,05 und 1,14 Dollar. Auswirkungen der Währungskurschwankungen auf das Export-Geschäft deutscher Automobil-Konzerne sind nicht zu beweisen.

Fünf Prozent Schwankung ist vernachlässigenswert
Was für Daimler, die Bayerischen Motoren Werke und Volkswagen zählt, sind zahlungsfähige Kunden. Das wiederum hängt von den Lohnzuwächsen und den Steuer- und Abgabenlasten, also mit dem frei verfügbaren Einkommen der möglichen Kunden und das Vertrauen auf ein nachhaltiges Vorhandensein dieser Mittel ab. Das Schwanken des Währungskurses um fünf Prozent um den Mittelwert von 1,10 Dollar je Euro ist eben zu vernachlässigen – zumal sich der Preis für deutsche Automobile im Dollar-Raum seit Juni 2008 bereits um 30 Prozent verbilligt hat. Damals kostete ein Euro noch 1,58 Dollar und damit eben 30 Prozent mehr als die rund 1,10 Dollar heute.

Kaum zu bemerken
Zudem machte der Umsatz von Daimler im vergangenen Jahr in der gesamten NAFTA-Region, also der USA sowie Kanada und Mexiko, nur 31,8 Prozent des Konzernerlöses aus. Bei einem um ein Prozent stärkeren Euro wären also deutlich weniger als 0,32 Prozent Kursverlust überhaupt zu rechtfertigen – wenn man es denn unbedingt wollte. Bei den Bayerischen Motoren Werken ergäbe sich ein Betrag von weniger als 0,2 Prozent und bei Volkswagen (betrachtet auf das Vor-Diesel-Krisen-Jahr 2014) sogar nur weniger als 0,14 Prozent.

Daimler bleibt der Favorit
Vor diesem Hintergrund sind die Kursverluste der drei deutschen Auto-Konzerne also unbegründet. Der AKTIONÄR bleibt dabei: Favorit ist Daimler, mit einem Kursziel von 75 Euro bei einem Stop-Loss bei 55 Euro. Bei BMW sollten momentan nur Trader auf eine Erholungsfortsetzung bis in den dreistelligen Kursbereich spekulieren und ihr Engagement bei 74 Euro absichern. Volkswagen ist nur für Mutige mit einem Anlagehorizont von einem bis zwei Jahren.

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