Nachdem Zalando am Freitag zu den schwächsten Werten im MDAX gehört hatte, kommt es am Montag zur Gegenbewegung. Der Grund: Hauck & Aufhäuser erwartet, dass der Onlinemodehändler am Monatsende starke Quartalszahlen vorlegen wird. Charttechnisch wird es in den kommenden Wochen spannend.
Sahne-Tag für Zalando-Aktionäre: Die Aktie gewann am Montag in der Spitze sieben Prozent. Am Nachmittag nehmen die Anleger Gewinne mit, das Kursplus schmilzt auf 3,5 Prozent zusammen.
Hauck & Aufhäuser rechnet damit, dass Zalando mit starken Zahlen für das vierte Quartal das Vertrauen der Anleger in die Wachstumsambitionen wieder herstellen sollte. Die bis 2020 gedämpften Margen sollten bereits ausreichend in den aktuellen Markterwartungen enthalten sein dürften, heißt es.
Charttechnisch wird es nun spannend: Nachdem die Aktie die 38-Tage-Linie durchbrochen hat, rückt nun die 90-Tage-Linie in den Fokus. Aktuell verläuft dieser Widerstand bei 28,39 Euro. Der nächste Widerstand wartet im Bereich 30 Euro. Die bedeutende 200-Tage-Linie ist noch weit entfernt: Sie verläuft aktuell bei 37,26 Euro.
Kommt die Übernahme?
Nach Einschätzung des AKTIONÄR ist Zalando derzeit vor allem als Übernahmekandidat interessant. Der Online-Modeversender hat es in wenigen Jahren geschafft, eine sehr bekannte Marke zu schaffen und mittlerweile 25 Millionen aktive Kunden zu gewinnen. Die Benutzerfreundlichkeit wird zusehends besser. Selbst Einkaufsmuffel fühlen sich bei Zalando wohl, da das Klamottenshopping schnell und bequem über die Bühne geht.
Das macht Zalando interessant für Amazon oder Alibaba. or allem für Alibaba wäre eine Zalando-Übernahme sinnvoll. Die Chinesen drängen mit Macht nach Europa, weil der europäische Modemarkt seit vielen Jahren verlässlich wächst. Das Problem: Alibaba kennt in Europa kaum jemand. Das Unternehmen müsste also von ganz unten anfangen. Viel einfacher wäre es also, Zalando zu schlucken als Infrastruktur, Marke und Kundenbasis selbst aufzubauen.
32 Prozent Gewinn
Die Zalando-Aktie fiel am Freitag kurzzeitig unter den nachgezogenen Stoppkurs des AKTIONÄR. Unser Rat, im Januar Gewinne mitzunehmen, nachdem die Aktie schon 32 Prozent gestiegen war, erwies sich im Nachhinein als richtig.