Die Aktie von Wirecard kann am Montagvormittag gut drei Prozent zulegen und gehört damit zu den größten Gewinnern im DAX. Nach dem erneuten Kursrutsch am vergangenen Freitag bleibt das Chartbild jedoch angeschlagen und die Stimmung unter den Aktionären angespannt. Die Furcht vor weiteren Nackenschlägen ist groß.
Die Financial Times (FT) hat sich in der vergangenen Woche weiter auf Wirecard eingeschossen und mit ihren Vorwürfen über einen angebliche Bilanz-Skandal am Freitag sogar eine Durchsuchung der Wirecard-Büros in Singapur durch die Polizei ausgelöst. Die bange Frage vieler Aktionäre lautet nun: Legt die FT noch einmal nach – und wenn ja, wann?
Für Entlastung könnte der Abschlussbericht der renommierten Kanzlei Rajah & Tann sorgen, die im Auftrag von Wirecard mögliche Compliance-Verstöße in Singapur untersucht. Bislang hätten die internen Ermittlungen die erhobenen Vorwürfe nicht bestätigt, der Abschlussbericht steht allerdings noch aus.
Wirecard hat mehrfach angekündigt, die Ergebnisse nach Abschluss der Untersuchungen zu veröffentlichen. Wie das Handelsblatt in der Montagsausgabe berichtet, könnte der Bericht allerdings noch vier bis sechs Wochen auf sich warten lassen – Zeit, in der weiterhin Aussage gegen Aussage steht und Wirecard weitere Negativ-Schlagzeilen befürchten muss.
Aktie auf der Watchlist
Entsprechend zurückhaltend fällt auch die Reaktion der Anleger aus. Die Aktie gibt es derzeit so günstig wie seit fast einem Jahr nicht mehr, und trotzdem finden sich nur wenige Käufer. Verglichen mit dem 12-prozentigen Rückschlag am Fritag und über 40 Prozent Kursverlust seit Bekanntwerden der Vorwürfe fällt die Erholung am Montag moderat aus. Auch DER AKTIONÄR rät aktuell zu Geduld.