Nicht nur in Deutschland wird versucht, mit neuen, sauberen Mobilitätslösungen zum Klimaschutz beizutragen. Auch in Indien beginnt ein massives Umdenken: Die Regierung möchte milliardenschwere Investitionen im Biokrafstoffbereich tätigen. Es ist die Mega-Chance für Verbio, sich vom deutschen Markt unabhängiger zu machen und neue Erlösquellen anzuzapfen.
Wie im letzten Jahr Verbio bereits ankündigte, ist eine Produktionsanlage für Biomethan aus Stroh in Indien geplant. Im Interview vom Februar mit DER AKTIONÄR erklärte CEO Claus Sauter bereits: "Indien ist für uns eine große Herausforderung. Die Voraussetzungen sind vielversprechend. Es stehen gewaltige Ressourcen an Reststoffen für Biomethan zur Verfügung, die gegenwärtig einfach auf den Feldern verbrannt werden. Die Bilder vom Smog in Delhi oder Bangalore kommen zum größten Teil von der landwirtschaftlichen Biomasseverbrennung. Ich habe Satellitenaufnahmen der NASA gesehen, wo aus dem Norden Indiens über 2.000 Kilometer weit der Rauch nach Delhi zieht und die Luft verpestet. Unsere Technologie kann dazu beitragen, dieses Problem zu lösen und gleichzeitig saubere, preisgünstige Energie zu gewinnen. Der strategische Ansatz in Asien unterscheidet sich ganz wesentlich vom europäischen. In Indien erkranken die Menschen durch den Rauch und Smog aus der Biomasseverbrennung. Die Regierung muss etwas unternehmen, dass dieses Problem gelöst wird."
Regierung wird tätig
Und Indien geht voran: Die Öl-Importe sollen bis 2022 von derzeit 82 Prozent auf 67 Prozent zurückgehen. Die fehlende Energie möchte Indiens Öl-Minister Dharmendra Pradhan mit Biokraftstoffen ersetzen. Mithilfe von Steuersenkungen beim Biodiesel soll unter anderem die Attraktivität gesteigert werden. Geplant ist eine Kürzung von derzeit 18 auf fünf Prozent. Außerdem verweist die Regierung darauf, dass Agrarreststoffe ebenfalls einen Teil dazu beitragen können, die Umweltverschmutzung zu begrenzen. In den kommenden Jahren möchte Indien eine Biokraftstoff-Wirtschaft aufbauen und nimmt dafür satte 15,6 Milliarden Dollar in die Hand. Verbio kann bei diesem Projekt allen voran viel Expertise und die bislang einzigartige Stroh-Technologie beisteuern.
Aktie (noch) im Seitwärtstrend gefangen
Biokraftstoffe werden auch außerhalb von Indien weiter an Bedeutung gewinnen. Es ist die Chance für Verbio, neue Märkte zu erschließen. Positive Impulse erfährt die Aktie bislang nicht. Unverändert ist das Papier im monatelangen Seitwärtstrend gefangen. Dennoch ergibt sich auf dem aktuellen Kursniveau ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.
Fundamental wusste Verbio mit den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2016/17 zu überzeugen. Auch die letzten drei Monate dürften nach Plan verlaufen sein. Mutige Anleger greifen zu und setzen auf eine zeitnahe Auflösung der Seitwärtsbewegung nach oben. Mit dem Kaufsignal dürfte es dann schnell Richtung 13,00 Euro und mehr gehen. Stopp bei 8,00 Euro platzieren.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.