Die Aktie von UniCredit befindet sich auf Tauchstation. Zeitweise ist das Papier auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren abgerutscht. Schuld daran ist aber nicht nur der schwache Gesamtmarkt.
Nach dem Rücktritt von Vorstandschef Federico Ghizzoni im letzten Monat gestaltet sich die Suche nach einem Nachfolger schwierig. „Der neue CEO steht vor der schwierigen Aufgabe, die Kapitaldecke zu stärken, ohne dass die Profitabilität darunter leidet“, so Barclays-Analystin Rohith Chandra-Rajan.
Neben einem möglichen Verkauf der Anteile am Online-Broker FinecoBank stünden auch Beteiligungen in Polen und der Türkei auf dem Prüfstand.
Suche nach CEO gestaltet sich schwierig
Zudem gäbe es unter den Aktionären Unstimmigkeiten, wer überhaupt als neuer Chef geeignet wäre, so ein Experte unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Aufsichtsratschef Giuseppe Vita hatte am Freitag in einem Interview angekündigt, dass der neue CEO innerhalb von zwei Monaten bestimmt werden soll. In der Zwischenzeit führt Ghizzoni die Geschäfte weiter.
Als mögliche Kandidaten gelten Marco Morelli, Italien-Chef der Bank of America, Mediobanca-CEO Alberto Nagel, UBS-Investment-Banking-Chef Andrea Orcel, sowie hochrangige Manager von Deutscher Bank, Credit Agricole und Cassa Depositi e Prestiti.
Die Unsicherheit über die Nachfolge an der Spitze und wie der neue Chef die Krisenbank wieder auf Erfolgskurs bringen will, lasten schwer auf der UniCredit-Aktie. Im ohnehin schwachen Gesamtmarkt ist das Papier am Montag zeitweise bis auf 2,20 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2011 gefallen.
Der Kurs hat dabei sämtliche verbliebenen Unterstützungen und auch den Stoppkurs des AKTIONÄR gerissen. Solange sich im Chart keine Bodenbildung abzeichnet, sollten Anleger nicht ins fallende Messer greifen und die Aktie meiden.