Die USA haben die Deadline für die Einführung von Strafzöllen auf chinesische Importe verschoben und damit eine Kursrallye an den chinesischen Börsen ausgelöst. Im Fokus der Anleger stehen die üblichen Verdächtigen wie Alibaba. Werte aus der zweiten Reihe versprechen aber mindestens ebenso hohes Kurspotenzial. DER AKTIONÄR nennt seine Favoriten.
Politische Börsen haben kurze Beine? Nicht in der Ära Donald Trump. Der US-Präsident wirbelt seit seinem Amtantritt durch die nationale und internationale Politik und sorgt mit – gerne auch provokanten – Aussagen und Handlungen regelmäßig für massive Kursschwankungen.
So auch an diesem Wochenende.
I am pleased to report that the U.S. has made substantial progress in our trade talks with China on important structural issues including intellectual property protection, technology transfer, agriculture, services, currency, and many other issues. As a result of these very......
....productive talks, I will be delaying the U.S. increase in tariffs now scheduled for March 1. Assuming both sides make additional progress, we will be planning a Summit for President Xi and myself, at Mar-a-Lago, to conclude an agreement. A very good weekend for U.S. & China!
Mit den auf Twitter veröffentlichten Tweets ist klar: Amerika wird die Strafzölle auf chinesische Importe nicht wie geplant Anfang März einführen. Die Verhandlungen seien produktiv und benötigten weitere Zeit.
An Chinas Börsen reagierten die Anleger mit Jubel, die Kurse in Shanghai und Shenzen kletterten am Morgen um jeweils mehr als 5 Prozent. Der CSI 300, der die Kursentwicklung an den beiden größten chinesischen Börsen (ex. Hongkong) abbildet, notiert seit Jahresbeginn damit rund 21 Prozent im Plus.
Im Fokus der Anleger stehen nun Aktien wie die von Alibaba. Der E-Commerce-Riese hat nach starken Q4-Zahlen bereits einen guten Start ins neue Börsenjahr hingelegt, notiert bei 177 Dollar jedoch weiter deutlich unter den Hochs von 2018 (211 Dollar). Kurzfristig rückt der Widerstand bei 180 Dollar in den Mittelpunkt (rote Linie), ein Break könnte das Papier anschließend schnell bis auf 200 Dollar treiben.
Neben Alibaba sollten Anleger die Aktien von Nebenwerten im Auge behalten, darunter die Nummer 2 im chinesischen Online-Handel, JD.com. Das Unternehmen wird später in der Woche zudem Q4-Zahlen melden.
Ebenfalls auf die Watchlist gehören Momo, Huya, Baozun, iQiyi und Weibo. Alle genannten Werte finden Sie auch in der neuen Ausgabe des AKTIONÄR (09/20019) ab Seite 26.