Die Meldung, dass die sehnsüchtig erwarteten Bilanzen viel später kommen als erwartet, bringt bei Steinhoff das Fass zum Überlaufen. Die Aktie setzt am Montag ihren Tiefflug fort und markiert mit 0,0946 Euro den tiefsten Stand seit drei Monaten. Unterdessen gibt es neue Verdachtsmomente in Südafrika.
Die südafrikanischen Behörden untersuchen sieben Konten, über die unmittelbar vor dem Crash Ende 2017 Insidertransaktionen abgewickelt wurden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Konten gehören Individuen, Investment- und Kapitalgesellschaften, heißt es. Die Untersuchung steht unmittelbar vor dem Abschluss.
Steinhoff hatte vor fast genau einem Jahr bekannt gegeben, dass es in den Bilanzen Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Der Vorstand musste darauf gehen, die Aktie krachte ein.
Nun wollte das Unternehmen eigentlich die testierten Bilanzen bald vorlegen. Doch daraus wird nichts. Die Wirtschaftsprüfer von PwC brauchen für ihre Untersuchung noch Zeit bis Ende Februar. Steinhoff wird deswegen die testierten Geschäftsberichte wohl erst Mitte April veröffentlichen.
Unter Druck
Langsam verlieren selbst die mutigen Anleger die Geduld mit Steinhoff und trennen sich in großem Stil von ihren Positionen. Die Aktie verliert am Montag knapp fünf Prozent. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Steinhoff bleibt eine Black-Box, eine Spekulation mit völlig ungewissem Ausgang.