Die Aktie von RWE setzt sich heute überraschend stark an die Spitze der Gewinnerliste im Auswahlindex DAX, verteuert sich im Laufe der Situng um über fünf Prozent und erreicht damit das Niveau von April. Der Grund für den Kurssprung des Aktien-Musterdepotwertes des AKTIONÄR ist nicht offensichtlich, aber nachvollziehbar.
Versorgertitel zählen heute zu den Gewinnern an den deutschen und europäischen Börsen. Besonders stark dabei präsentiert sich der Favorit des AKTIONÄR: RWE. Die Aktie des Essener Konzerns und Aktien-Musterdepotmitglieds springt um über fünf Prozent nach oben. Ausgelöst hat die Käuferstimmung unter den Anlegern dabei nicht das Unternehmen selbst, sondern vielmehr die Bereitschaft der Europäischen Notenbank, die Geldpolitik weiter zu lockern. Die EZB hat am Dienstag auf diese Weise indirekt vor allem die zinssensitiven Versorgerpapiere kräftig angeschoben. Der zuvor kaum veränderte Stoxx 600 Utilities kletterte bis zum Mittag um 1,9 Prozent an die Spitze des Branchentableaus und erreichte dabei einen weiteren Höchststand seit fast vier Jahren.
Warum profitieren Versorger, und insbesondere RWE in besonderem Maße von den Spekulationen um eine weitere Lockerung der Geldpolitik? Weil Aktien von Versorgern wegen ihres hohen Kapitalbedarfs als überdurchschnittlich zinsabhängig gelten. Zudem haben sie wegen vergleichsweise stabiler Erträge und Dividenden aus Anlegersicht einen Anleihen-ähnlichen Status. Steigen die Zinsen an den Kapitalmärkten, verlieren diese Aktien im Vergleich zu anderen tendenziell an Attraktivität. Danach sieht es nun nach den neuesten Einlassungen Draghis aber nicht mehr aus. RWE bleibt damit der Favorit des AKTIONÄR im Sektor.