Die Rocket-Internet-Aktie startet am Freitag schwach in den Handel. Grund: Investments der Beteiligungsfirma sind im ersten Halbjahr 2016 nicht im Wert gestiegen – sondern teils kräftig gesunken. Dazu zählt die Global Fashion Group S.A. ("GFG"). In Folge der jüngsten Finanzierungsrunde mussten die Berliner Abschreibungen auf den GFG-Wert vornehmen. Insgesamt trägt GFG mit 383 Millionen Euro negativ zum Ergebnis von Rocket bei. Das Ergebnis sei zudem durch weitere Sondereffekte wie Wertminderungen und Fair Value Anpassungen beeinflusst. Insgesamt meldet Rocket Internet für das erste Halbjahr einen Verlust von 617 Millionen Euro.
Ein Analyst stellt nach dieser Begründung die rhetorische Frage: „Wieso nennt Rocket dies „Sondereffekte“. Es ist doch das Geschäftsmodell, dass Beteiligungen im Wert steigen oder sinken.“
"Rocket Internet hält dennoch weiter an den ausgegebenen Zielen fest", so CEO Oliver Samwer. Die Ziele sind jedoch nicht sehr konkret: "Nach wie vor erwarten wir, dass bis Ende 2017 mindestens drei unserer Beteiligungen profitabel sein werden, und die aggregierten operativen Verluste unserer wesentlichen Beteiligungen 2015 den Höchstpunkt hatten.“
Abwarten
Zuletzt hatte die Aktie ein Trading-Kaufsignal im Chart geliefert. Ein Grund ist der Höhenflug von Konkurrenten im Bereich Food Delivery wie Just Eat. Das positive Moment im Chart hat am Freitag jäh sein Ende gefunden, weswegen Trader einen Stoppkurs im Bereich von 17 Euro setzen sollten. Neueinsteiger warten Details zu den Zahlen am 22. September ab.